Festkonzert in Siegburg Wolsdorfer singen seit 140 Jahren im Männergesangverein

Siegburg · Fast 100 Mitglieder hatte der Männergesangverein Siegburg-Wolsdorf in seinem Gründungsjahr 1882. Seither haben die Sänger viele Höhen und Tiefen erlebt. Ihren runden Geburtstag feiern sie nun mit einem Festkonzert.

 Der Männergesangverein Siegburg-Wolsdorf bei seinem Adventskonzert 2019.

Der Männergesangverein Siegburg-Wolsdorf bei seinem Adventskonzert 2019.

Foto: MGV Siegburg-Wolsdorf

„Projekt 22“ haben die Sänger des Männergesangvereins Siegburg-Wolsdorf 1882 eine Aktion überschrieben, mit der sie die Reihen ihres Chores wieder füllen wollen. „Vor allem bei den Tenören herrschte Notstand“, erinnert sich Schriftführer und Pressewart Heinrich Schmitz an die erste Probe nach zweijähriger Corona-Zwangspause im März. Der MGV Sängerbund Braschoß, mit dem die Wolsdorfer seit ein paar Jahren im Verbund gesungen haben, hatte sich zwischenzeitlich aufgelöst, einige Sänger hatten sich aus Altersgründen abgemeldet und andere kehrten nach Corona nicht zurück. Deswegen offerieren die Sangesbrüder Interessierten nun ein halbes Jahr lang die Möglichkeit, kostenfrei und unverbindlich mitzusingen, sich auszuprobieren und danach zu entscheiden, ob der Chorgesang nicht etwas auf Dauer ist.

Zum dauerhaften Erfolg ihrer Aktion können die Wolsdorfer noch nichts sagen, aber einige neue Sänger haben sich schon zu ihnen gesellt. Sie sind auch dabei, wenn der MGV Siegburg-Wolsdorf zusammen mit dem Männerchor Constantia Weingartsgasse, mit dem er eine Chorgemeinschaft bildet, am Sonntag, 23. Oktober, unter der Leitung von Stefan Wurm ein Festkonzert in der Wolsdorfer Pfarrkirche Sankt Dreifaltigkeit gestaltet. Dann gilt es nämlich, einen runden Geburtstag zu feiern: 140 Jahre sind vergangen, seit einige Wolsdorfer sich zusammengetan und 1882 den MGV des heutigen Siegburger Stadtteils gegründet haben. Gesangliche Unterstützung erhalten sie dabei auch vom Frauenchor BraVoices sowie der Sopranistin Jana Ryklova und der Pianistin Gabriella Brezoczki. Auf dem Programm stehen neben klassischen Liedern auch Musical-Elemente.

Höhen und Tiefen habe der MGV Siegburg-Wolsdorf in seinen 140 Jahren durchlebt, heißt es in der Vereinschronik, die zum runden Geburtstag erschienen ist. Am 2. Juli 1882 gegründet ist der Verein schnell auf mehr als 100 aktive wie inaktive Mitglieder angewachsen. Gemeinsam gestalteten die Konzertabende, auch Theaterstücke und bereicherten das gesellige Leben in Wolsdorf. Sie durchlebten zusammen zwei Weltkriege, politische Krisen und wirtschaftliche Einschränkungen. 1967 stand der Verein indes kurz vor der Auflösung, lediglich neun aktive Sänger waren verblieben. Doch die dachten nicht ans Aufhören, machten weiter und fanden schließlich neue Sangesbrüder.

Immer wieder ergriffen sie selbst die Initiative, um ihren Gesangverein trotz schwindender Sängerzahl für die Zukunft zu stärken. So schlossen sie sich etwa 2018 mit dem mittlerweile aufgelösten MGV Sängerbund Siegburg-Braschoß und dem Männerchor Constantia Weingartsgasse zu einer Chorgemeinschaft zusammen. Und dass es nie zu spät ist, mit dem Singen anzufangen, beweist das Beispiel von Schriftführer Heinz Schmitz: Mit 71 Jahren besuchte er vor vier Jahren zum ersten Mal eine Probe des MGV, sang wenig später in der Sonntagsmesse im Bayernzelt auf Pützchens Markt und nennt sich heute selbst einen großen Fan der Singgemeinschaft.

Das Festkonzert beginnt am Sonntag, 23. Oktober, ab 17 Uhr in der Pfarrkirche Sankt Dreifaltigkeit, Jakobstraße 14 in Siegburg. Interessenten am Projekt 22 können sich unter 02241/61183 beim zweiten Vorsitzenden Heinz-Peter Schlieperskötter melden.

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