Pandemie in der Region Zahl der Corona-Fälle im Rhein-Sieg-Kreis steigt weiter

Rhein-Sieg-Kreis · Das Infektionsgeschehen im Rhein-Sieg-Kreis nimmt weiter zu. Davon geht jedenfalls Landrat Sebastian Schuster aus – trotz offiziell sinkender Inzidenz. Er nennt den wachsenden Rückstau bei der Erfassung der Fälle als Grund für die Diskrepanz.

 Testzentrum in Sankt Augustin (Symbolbild)

Testzentrum in Sankt Augustin (Symbolbild)

Foto: Dylan Cem Akalin

Die Zahl der Neuinfizierten ist aktuell etwa 13-mal so hoch wie im vergangenen Jahr. Diesen Vergleich zog Landrat Sebastian Schuster bei der wöchentlichen Pressekonferenz zur Corona-Situation im Rhein-Sieg-Kreis. Realistische, aktuelle Zahlen konnte Schuster auch am Donnerstag nicht präsentieren. Die offiziell sinkende Inzidenz im Kreis sei vor allem darauf zurückzuführen, dass der Rückstand bei der Erfassung der Corona-Fälle von Woche zu Woche wächst.

11.500 positive PCR-Tests warten derzeit auf die Erfassung durch die Mitarbeiter des Kreisgesundheitsamtes und rund 50.000 Schnelltest-Ergebnisse. Zum Vergleich: Der Überhang bei den PCR-Tests betrug in der vergangenen Woche 7200, bei den Schnelltests 37.000. „Ich gehe auch im Rhein-Sieg-Kreis von einer weiteren Zunahme des Infektionsgeschehens aus“, betonte der Landrat. Außerdem sinkt die Zahl der PCR-Tests. Die, die gemacht werden, werden aber bevorzugt abgearbeitet.

Ansteigender Rückstand bei der Erfassung der Corona-Fälle

Der rapide ansteigende Überhang sei unter anderem ein Ergebnis davon, dass der größte Teil der Bundeswehrsoldaten, die das Gesundheitsamt des Kreises bei der Erfassung unterstützt haben, inzwischen wieder abgezogen wurden, so Schuster. „Und die begrenzten personellen Ressourcen, die wir haben, setzen wir für den Schutz der vulnerablen Gruppen ein“, ergänzte er.

Gesundheitsamtsleiterin Kirsten Hasper wurde da konkreter: Es gebe immer noch Ausbrüche in Altenheimen, erläuterte sie. Und wenn ein besonders hoher Anteil von Mitarbeitern und Bewohnern infiziert sei, besuchten Mitarbeiter des Gesundheitsamtes das entsprechende Heim, überprüften die Hygienemaßnahmen und sprächen vor Ort noch einmal die Hygienepläne durch. Dennoch gebe es deutlich mehr Corona-Fälle bei den jüngeren Menschen im Kreis, betonte Schuster.

Mindestens bis Ende des Jahres soll es nach seiner Aussage auch die beiden Impfstellen im Rhein-Sieg-Kreis geben. Wegen der besonderen geografischen Lage und der weiten Wege solle es bis dahin auf jeden Fall auf jeder Rheinseite eine Impfstelle geben. Verstärkt wurden außerdem erneut die mobilen Impfangebote. Die Zahl der Impfungen steige auch weiter, sagte Schuster, das seien aber in erster Linie Auffrischungsimpfungen, räumte er ein.

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