Aktionswoche zur Prävention Zahl der Wohnungseinbrüche steigt

RHEIN-SIEG-KREIS · Jedes Jahr im Herbst beginnt die Hochzeit für Wohnungseinbrüche. Denn in der früh einsetzenden Dämmerung ist aufgrund von dunklen Fenstern für Kriminelle schnell erkennbar, dass die Bewohner nicht zu Hause sind. Wer keine vorbeugenden Maßnahmen ergriffen hat, lädt Einbrecher förmlich ein.

 Kreisdirektorin Annerose Heinze probiert selbst aus, wie schnell ein ungesichertes Fenster zu öffnen ist.

Kreisdirektorin Annerose Heinze probiert selbst aus, wie schnell ein ungesichertes Fenster zu öffnen ist.

Foto: Paul Kieras

Daher beteiligt sich die Kreispolizeibehörde auch in diesem Jahr wieder an der landesweiten Aktionswoche unter dem Motto "Riegel vor! Sicher ist sicherer!", in der den Bürgern auch in Kooperation mit den 19 Kommunen des Kreises präventive Maßnahmen vorgestellt werden und intensive Aufklärungsarbeit geleistet wird.

Kreisdirektorin Annerose Heinze stellte zum Auftakt der Kampagne einige Zahlen vor, die belegen, wie wichtig Vorbeugung ist. Während im Kreis 2004 noch 658 versuchte und vollendete Wohnungseinbrüche registriert wurden, waren es im Jahr 2013 schon 1118. 2014 stieg die Zahl im Vergleich zum Vorjahr - 700 Delikte bis zum September - schon wieder um fast zehn Prozent auf bisher 761.

Der Leiter der Kreispolizeibehörde, Kriminaldirektor Ralf Dittrich, bezifferte die Aufklärungsrate für 2013 mit 16,82 Prozent, die damit leicht über dem Landesdurchschnitt läge. Erfreulich sei, dass die Zahl der versuchten Einbrüche - also solcher, die scheitern - ständig steige. 2012 ist es in 35 Prozent der Fälle, 2013 in 38 Prozent und in diesem Jahr momentan in 42 Prozent beim Versuch geblieben.

Das hieße, "dass die Bürger wachsamer geworden sind und Vorkehrungen treffen". In diesem Zusammenhang forderte die Kreisdirektorin die Menschen dazu auf, bei einem Verdacht sofort die 110 zu wählen. "Viele glauben immer noch, die 110 sei eine reine Notrufnummer", so Heinze. Die beste Prävention wäre, Täter auf frischer Tat zu erwischen. Daher solle man sich nicht scheuen, die Polizei zu alarmieren. "Einbruchsbekämpfung hat bei uns höchste Priorität", fuhr sie fort.

Daher habe man Helmut Steffens als Koordinator ausschließlich für die Bekämpfung von Wohnungseinbrüchen eingesetzt. Jörg Seeger vom Kommissariat Kriminalprävention leistet in Zusammenarbeit mit der Verbraucherschutzzentrale Aufklärungsarbeit zur Sicherung von Häusern und Wohnungen. Denn "immer noch herrscht die Meinung, Einbrecher gelangen vor allem durch die Haustür in die Wohnung" und ließen bei Schutzvorrichtungen zum Beispiel Terrassentüren, Fenster und Kellerschächte außer Acht, schilderte der Beamte seine eigenen Erfahrungen.

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