„Sound nach Maß“ erklingt in der Liebfrauenkirche Siegburger Musikanten feiern 50. Geburtstag

Siegburg · Zwischen Tambourcorps und sinfonischem Blasorchester bewegen sich die Siegburger Musikanten, die am Sonntag, 31. Oktober, erndliche wieder live auftreten. Jetzt erfolgt der Feinschliff fürs Bläser-Arrangement, für den Dirigent Andreas Bönninghausen zuständig ist.

„Sound nach Maß“ erklingt in der Liebfrauenkirche: Siegburger Musikanten feiern 50. Geburtstag
Foto: Susanne Haase-Mühlbauer

Zum Auftakt der letzten Probe gab´s ein „Happy Birthday“, etwas jazzig-swingend, mit warmem Bläserarrangement. Das Geburtstagsständchen zum fünfzigsten Geburtstag wäre eigentlich ein passender Programmpunkt, denn die Siegburger Musikanten feiern 50-jähriges Bestehen. Damit sind sie genauso alt, wie ihre Klarinettistin Andrea Meister, der das Proben-Ständchen im Heinz Böttner-Haus nun eigentlich galt.

„Dieser klingende Geburtstagsgruß ist bei uns Tradition“, sagt Dirigent Andreas Bönninghausen. „Jeden unserer Musiker, der Geburtstag hat, lassen wir zu Beginn der Probe musikalisch hochleben.“ 50 Jahre Siegburger Musikanten gilt es nun am Sonntag, 31. Oktober, ab 17 Uhr in der Kaldauer Liebfrauenkirche zu feiern. Dann stehen klangvolle Arrangements aus Musical- und Popmusik, Filmmusik von Ennio Morricone bis hin zu Werken bekannter klassischer Komponisten wie Beethoven und Dvořák auf dem Programm.

Passgenaue Arrangements

Auf ein persönliches Highlight freut sich Bönninghausen mit der Filmmusik zu „Out of Africa“, weil er als Dirigent die Arrangements des niederländischen Komponisten Johan de Meij besonders schätzt. Arrangements sind so etwas wie die „Kleidung“ eines Stücks. Über einen „Schneider“ aus den eigenen Reihen können sich die Siegburger Musikanten besonders freuen. Als Arrangeur hat der zweite Vorsitzende, Reinhard Kretschmer, seine Bläser genau „im Ohr“ und vermag es, seine Arrangements maßgeschneidert für die Bläser-Besetzung anzupassen. Das macht sich im Ergebnis, dem passgenauen „Klang-Gewand“ der Musikanten bemerkbar, auch wenn sich Lücken in der Besetzung eines Bläser-Titels ergeben. Dann schreibt Kretschmer das Stück „passgenau“ um.

So ergibt sich für die Siegburger Musikanten die komfortable Situation, auch mit 20 Musikern einen satten, vollen Bläser-Sound zugeschnitten auf die eigene Größe bieten zu können. Von den hohen Flöten über Klarinetten, Saxophone, Trompeten, Flügelhorn bis zur Posaune und Tuba spannt das Orchester einen voluminösen, klanglichen Bogen, der dann auch mit E-Bass und Schlagzeug groovig unterlegt wird, sodass das sinfonische Bläser-Arrangement gelingt.

Bei Martinszügen und im Karneval

Den Bezug zu öffentlichen Auftritten als Tambourcorps haben die Siegburger Musikanten dennoch nicht verloren. „Auch heute spielen wir immer noch gerne bei Martinszügen und im Karneval“, sagt Bönninghausen, dessen Trompeten-Lehrer aus dem Musikkorps der Bundeswehr kamen. Das sinfonische Bundes-Blasorchester, das seinen Standort in der Siegburger Kaserne hat, sei aber sicherlich auch „prägend für den weiteren Anspruch der Siegburger Musikanten“ gewesen, so Bönninghausen, der die Bandbreite seiner Musiker zu schätzen weiß. „Als Tambourcorps wurden wir 1971 gegründet und haben uns dann Ende der 70-er zu dem entwickelt, was wir heute sind.“

„Den besonderen Sound“ liebt auch Michael Römer, der sich beim Konzert in der Liebfrauenkirche erstmals bei einem Konzert seiner Musiker als neuer Präsident der Siegburger Musikanten vorstellt. Römer hat vor einem Jahr das Amt von Heinz Löhe übernommen, der inzwischen Ehrenpräsident der Siegburger Musikanten ist und das Konzert als inaktives Mitglied besucht. Über die musikalische Leistung seines Vereins, der auch die Probenzeit auf Abstand während der Corona-Pandemie bestens gemeistert hat, ist Römer besonders stolz. „Ich habe schon immer gerne zugehört und die moderne Blasmusik gemocht“, sagt der Kaldauer. „Als ich die Siegburger Musikanten bei ihrem letzten Konzert in der Liebfrauenkirche erlebt habe, war ich total begeistert und habe dann gerne Ja gesagt.“ Die Corona-Zeit hat die Gruppe dann auch nicht zuletzt durch die Digital-Aktion „Concert at home“ gut überstanden und freut sich nun darauf, wieder „analog“ mit einem Repertoire von sakralen Werken, für Blasmusik arrangierten Chorälen bis zu aktuellen Werken aus Musical- und Popmusik ihr Publikum zu begeistern.

Das Konzert der Siegburger Musikanten beginnt am Sonntag, 31. Oktober, um 17 Uhr in der katholischen Liebfrauenkirche in Kaldauen. Der Eintritt ist frei.

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