Verkehr in Alfter Tempo 30 im Neubaugebiet "Auf der Mierbache"

ALFTER · Auf der Jakob-Reuter-Straße sowie den Straßen Am Möthensteeg und Am Heiligenhaus in Alfter soll künftig Tempo 30 gelten. Einen entsprechenden Beschluss hat der Planungsausschuss am Dienstagabend gefasst.

 Auf der Jakob-Reuter-Straße sollen künftig Parkplätze und Rampensteine dafür sorgen, dass die Autofahrer nicht zu schnell unterwegs sind.

Auf der Jakob-Reuter-Straße sollen künftig Parkplätze und Rampensteine dafür sorgen, dass die Autofahrer nicht zu schnell unterwegs sind.

Foto: Wolfgang Henry

Vorausgegangen war eine Anhörung der Bürger des Neubaugebietes "Auf der Mierbache" Ende Januar, in der die Planer den Anwohnern verschiedene Varianten zum Endausbau der Straßen vorgestellt hatten. Die Anhörung hatte der Planungsausschuss wiederum in seiner Sitzung im Dezember beschlossen.

Erst nach dieser wollten die Ausschussmitglieder endgültige Beschlüsse fassen (der GA berichtete). Seit der Erschließung und Bebauung des Gebietes hatten sich in den vergangenen Jahren immer wieder Anwohner über Raser auf der Jakob-Reuter-Straße beschwert. Nach Angaben der Verwaltung hatten von 59 eingeladenen Grundstückseigentümern 39 an der Anhörung teilgenommen. Letztendlich entschieden sich die Anwohner für folgende Varianten für den Endausbau der Straßen:

  • Jakob-Reuter-Straße: Die Straßenbreite soll zwischen den Bordsteinen sechs Meter betragen, die Gehwege sollen zwei Meter breit sein. Zur Geschwindigkeitsreduzierung werden Parkplätze auf der Fahrbahn markiert, die Höchstgeschwindigkeit soll 30 Stundenkilometer betragen. Überdies sind Rampensteine zur Verkehrsberuhigung in den Kreuzungsbereichen zwischen Jakob-Reuter-Straße, Mirbachstraße, Am Möthensteeg und Am Heiligenhaus geplant.
  • Am Möthensteeg: Hier ist ein niveaugleicher Ausbau mit Asphaltbefestigung für den Motor-Verkehr, mit rotem Pflaster für die Fußgänger sowie anthrazitfarbenem Pflaster für die Parkplätze vorgesehen. Vor dem Häusern Nr. 7 und Nr. 13 soll eine Unterbrechung des Asphalts durch eine niveaugleiche etwa sechs Meter lange rote Pflasterung über die gesamte Straßenbreite erfolgen. Rampensteine sind vor der Einmündung zur Jakob-Reuter-Straße vorgesehen, ebenso der Ausbau der fußläufigen Verbindung zum Landgraben mit rotem Pflaster. Auch hier soll Tempo 30 gelten.
  • Am Heiligenhaus: Auch hier ist niveaugleicher Asphalt für den motorisierten Verkehr, rotes Pflaster für die Fußgänger und anthrazitfarbenes für die Parkplätze vorgesehen. Vor den Häusern Nr. 5, 7, 15 und 64 soll eine Unterbrechung der Asphalts durch eine niveaugleiche, etwa sechs Meter lange rote Pflasterung über die gesamte Straßenbreite erfolgen. Vor der Einmündung zur Jakob-Reuter-Straße ist der Einbau von Rampensteinen geplant. Der Teilabschnitt zwischen der Tierarztpraxis und der Kita soll mit rotem Beton befestigt und als verkehrsberuhigter Bereich ("Spielstraße") ausgewiesen werden. Bis auf diesen Bereich, in dem Schrittgeschwindigkeit vorgeschrieben ist, soll auch hier Tempo 30 gelten.

Bei vier Enthaltungen beschloss der Planungsausschuss, den Wünschen der Bürger zu entsprechen. Zuvor war ein Antrag von Paul Breloh (FDP) mit acht Nein-Stimmen und einer Enthaltung gegenüber sieben Ja-Stimmen abgelehnt worden. Breloh hatte gefordert, die Rampensteine auf der Jakob-Reuter-Straße wegzulassen. Seiner Ansicht nach stellen sie ungeachtet ihrer Eigenschaft zur Verkehrsberuhigung eine Belastung für die Anwohner dar, da vor den Steinen stark abgebremst und hinter ihnen dann wieder Gas gegeben werde.

Dagegen hatte Fridhelm Marx (SPD) gehalten, dass man bei den Varianten der Bürger bleiben sollte. Die Vorschläge seien eine "vernünftige Lösung", sagte Josef Faßbender (UWG). Allgemeinen Anklang fand im Ausschuss der Umstand, dass die Bürger in die Entscheidung einbezogen wurden. "Wir sind gut beraten, wenn wir Bürgerbeteilung grundsätzlich möglich machen", sagte Bolko Graf Schweinitz (Freie Wähler Alfter).

Verwundert zeigte sich Michael Schroerlücke (Die Grünen), dass der Rhein-Sieg-Kreis es nur zuließ, einen kurzen Abschnitt als Spielstraße ausweisen. Beim Kreis sei man "sehr kreativ" beim Ablehnen von verkehrsberuhigten Bereichen, sagte er und forderte, dass ein Mitarbeiter der Kreisverwaltung einmal in den Ausschuss kommen sollte, um die Gründe genau darzulegen - genau wie die Möglichkeiten des Einsatzes von Querungshilfen, ergänzte Barthel Schölgens (CDU). Einstimmig wurde ein entsprechender Antrag dann beschlossen.

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