Hennefer Autorin stellt Lokalkrimi vor Tod in geschlossener Gesellschaft

Hennef · Autorin Nicole Peters veröffentlicht mit „Nacht über dem Campus“ ihren zweiten Kriminalroman. Die Protagonistin, Anwätlin Helen Freitag, ermittelt dieses Mal an der Hochschule der Gesetzlichen Unfallversicherung in Hennef.

 Die Hennefer Autorin Nicole Peters präsentiert ihren neuen Krimi „Nacht über dem Campus“ vor dem Aufgang zur Hennefer Hochschule, die bei der Handlung eine wichtige Rolle spielt.

Die Hennefer Autorin Nicole Peters präsentiert ihren neuen Krimi „Nacht über dem Campus“ vor dem Aufgang zur Hennefer Hochschule, die bei der Handlung eine wichtige Rolle spielt.

Foto: Ingo Eisner

Ein neuer Fall für Rechtsanwältin Helen Freitag: Die Anwältin ist als Dozentin an der Hochschule der Gesetzlichen Unfallversicherung in Hennef tätig. Student Oliver Schönbom wird dort am Morgen nach einer Party in seinem Zimmer auf dem Wohncampus der Hochschule tot aufgefunden. Zunächst deutet alles auf einen Suizid mit Tabletten und Alkohol hin, doch Yuna Bäcker, die Freundin des Toten, kann das nicht glauben. Oliver hatte vor Jahren einen schweren Autounfall, bei dem seine Eltern ums Leben kamen und er selbst lebensgefährlich verletzt wurde. Seitdem lehnt er, der jahrelang von Schmerzmitteln abhängig war, Drogen strikt ab.

Helen beginnt sich für den Fall zu interessieren, denn nur wenige Tage vor seinem Tod hatte Schönbom versucht, sie zu kontaktieren. Sie fängt an, Fragen zu stellen, erhält aber keine Antworten. Je mehr sich Helen bei den Studenten und den Universitätsangehörigen umhört, desto mehr bekommt sie den Eindruck, dass sich in der Nacht und am Wochenende, wenn die Studenten unter sich sind, der Campus in eine andere Welt verwandelt. Helens Freund, der Journalist Rabe, gräbt indes alte Zeitungsberichte über Olivers Familie aus. Es gab Gerüchte, dass der Unfall mit einem Bankenskandal zusammenhängen könnte. Nach „Letzte Ausfahrt Auerberg“ ist vor ein paar Tagen mit „Nacht über dem Campus“ der zweite Kriminalroman von Nicole Peters erschienen, in dem sie erneut ihre Protagonistin Helen Freitag ermitteln lässt.

„Eine Leseratte war ich schon immer, aber zum Schreiben bin ich recht spät gekommen“, sagt Peters. 1968 am Niederrhein geboren und aufgewachsen, kam sie für ihr Geografiestudium nach Bonn. wo sie ihren Mann kennenlernte. „Der hat glücklicherweise etwas Ordentliches studiert, nämlich Jura“, scherzt Peters. „1999 haben wir uns mit einer Kanzlei in Hennef selbstständig gemacht. Da lag es für mich nah, eine Rechtsanwältin als Heldin in meinen Krimis zu wählen“.

Ihre Laufbahn als Autorin begann Peters aber nicht mit einem Krimi, sondern mit einem Historienroman. „Daran habe ich sehr lange gearbeitet und ich hatte auch nie damit gerechnet, dass er tatsächlich verlegt wird. Aber als 2012 die Literaturwerkstatt Hennef gegründet wurde, habe ich mich mehr und mehr getraut, mit meinen Texten an die Öffentlichkeit zu gehen. Zudem hat es mir den Schub gegeben, meinen ersten Roman auch endlich zu Ende zu schreiben“, erinnert sich die Autorin. 2018 erschien schließlich mit „Land im Nebel“ ihr Debüt.

Bereits dieser Historienroman, der den Leser in das Jahr 1796 entführt, weist lokale Bezüge auf, denn er spielt vorwiegend in der heutigen Kulturlandschaft „Unteres Siegtal“ zwischen Stadt Blankenberg und Bödingen. 2019 erschien dann mit „Letzte Ausfahrt Auerberg“ ihr erster Kriminalroman rund um die Rechtsanwältin Helen Freitag, die nun in „Nacht über dem Campus“ auf 350 Seiten erneut ermittelt. „Inspiriert hat mich vor allem die Hochschule mit angeschlossenem Wohncampus, die mich an die Colleges in Oxford oder Cambridge erinnert. Ich fand es spannend, in dieser in sich geschlossenen Gemeinschaft, einen Krimi anzusiedeln“, sagt Peters. Die Corona-Zeit macht auch ihr ein wenig zu schaffen. „Beim Schreiben von „Nacht über dem Campus“ habe ich mich noch dagegen entschieden, aber für weitere Krimis wird sich die Frage stellen, ob die Charaktere Masken tragen und Abstand halten oder ob das Reisen eingeschränkt ist“, sagt Peters.

Ihre letzte Lesung, die sie gemeinsam mit der Autorin Karin Büchel als „Mörderische Schwestern“ im September 2020 unter strengen Hygienevorschriften im Drehwerk in Wachtberg bestritt, liegt nun auch schon wieder mehr als ein halbes Jahr zurück. „Natürlich würde ich gerne „Nacht über dem Campus“ mit einigen Lesungen vorstellen, aber das geht ja momentan leider nicht“. Ihre Antwort auf die Corona-Beschränkungen: Ein eigener Youtubekanal. „Dort erzähle ich von mir als Autorin, von meinen und von anderen Büchern und es gibt Lesehäppchen. Das kann den direkten Kontakt zum Leser natürlich nicht ersetzen, aber es ist doch ein wenig wie eine Wohnzimmerlesung“, sagt Peters. „Nacht über dem Campus“ ist im KBV-Verlag erschienen und in den Buchhandlungen zum Preis von 13 Euro pro Exemplar erhältlich. Lesehäppchen daraus sind demnächst auf ihrem Youtubekanal unter „Nicole Peters Autorin“ abrufbar.

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