Michael Schreiber aus Troisdorf 19.200 Kilometer auf dem Rad durch Südamerika

Troisdorf · Nach fast einem Jahr ist der Troisdorfer Michael Schreiber aus Südamerika zurückgekehrt. Während der Tour durch Lateinamerika und die Anden spulte er auf seinem Fahrrad rund 165.000 Höhenmeter ab.

 Zurück aus Südamerika: Der Altenrather Michael Schreiber (Mitte) mit den Wirten und Freunden Marcel Wolf (mit Tochter Ferun) und Martin Barkhau.

Zurück aus Südamerika: Der Altenrather Michael Schreiber (Mitte) mit den Wirten und Freunden Marcel Wolf (mit Tochter Ferun) und Martin Barkhau.

Foto: Privat

Wieder zu Hause: Nach fast einem Jahr, 19 200 Kilometern im Fahrradsattel und 1277 reinen Radelstunden ist der Troisdorfer Michael Schreiber wieder daheim. Jetzt wurde er mit großem „Hallo“ in seiner Stammkneipe, dem Jägerhof im Troisdorfer Stadtteil Altenrath, empfangen. Am 27. Februar vergangenen Jahres war Schreiber von dort zu einer Radreise nach Südamerika aufgebrochen. Nun flatterten am Zaun des Biergartens die Flaggen von zwölf Ländern inklusive Deutschland, Belgien, Frankreich, Spanien und Portugal, um den Fernradler willkommen zu heißen.

Eskortiert von einigen Radkameraden war Schreiber vom Kölner Dom durch die Heide gekommen, um ein erstes Kölsch zu genießen. „Oh, schmeckt das gut“, freute sich Schreiber. Nur an die kleinen Gläser müsse er sich erst wieder gewöhnen. In Südamerika habe es zwar auch gute Biere geben, aber die würden überwiegend in Ein-Liter-Flaschen verkauft.

Der lateinamerikanische Kontinent sei schon spannend, erzählte Schreiber einigen Zuhörern. Angst habe er auf der ganzen Reise nicht gehabt, sei nie bestohlen worden oder in gefährliche Situationen gekommen. Landschaftlich besonders beeindruckt hätten ihn die alte Inka-Stadt Machu Picchu in Peru und die Iguazu-Wasserfälle an der brasilianisch-argentinischen Grenze.

Aber eigentlich könne man auf dem ganzen Kontinent viele tolle Eindrücke gewinnen, sei es in Patagonien oder den Anden, an der Küste Brasiliens oder am größten Salzsee der Welt, dem Salar de Uyuni in Bolivien, der 10.000 Quadratkilometer groß ist. Und weil er auch über die Anden gereist ist, verzeichnet Schreibers Fahrradcomputer auch die Summe von 165 000 Höhenmetern, die er abgespult hat.

In Peru und Bolivien habe ihm die Straßenküche besonders gut geschmeckt, und für umgerechnet 1,50 Euro habe er dort auch gut satt werden können. Ansonsten seien die Preise in Südamerika den unseren nicht unähnlich, vor allem dort, wo es jede Menge Tourismus gibt. Viele Radreisende habe er getroffen. So zum Beispiel einen Südafrikaner, der zwar eine völlig andere Reiseroute als Schreiber hatte, den er aber vier- oder fünfmal wieder getroffen habe.

In Chile wiederum sei er auf eine französische Familie mit drei Kindern getroffen. Die hatten ihre Zelte in Europa vorerst abgebrochen, zwei Kinder radelten selbst, das dritte wurde in einem Anhänger transportiert. Beeindruckend sei auch die Gastfreundschaft gerade der „einfachen“ Leute in den kleinen Dörfern gewesen, die vielfach nach dem woher und wohin fragten und auch mal einen Imbiss oder etwas zu trinken spendierten.

Auch technisch habe es kaum Probleme gegeben. Der Mantel des Hinterrades sei kaum abgefahren, der des Vorderrades jedoch fast gänzlich. Auch sei ihm die Gabel des Vorderrades gebrochen. Die ließ Schreiber schweißen, was indes nicht lang hielt. Also reparierte er das Teil mit Holzstücken und Kabelbindern. Das hielt bis Altenrath. Was er in Zukunft machen wolle? Da grübelt Michael Schreiber ein wenig. Eigentlich sei er jetzt richtig gut in Form. Da könne er doch vielleicht schon im August nach Fernost aufbrechen.

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