Nach Strom-Toten in Troisdorf Abriss der Lagerhalle verhindert Zugang zu den Gleisen am Güterbahnhof

Troisdorf · Zwei schwere Unfälle am Güterbahnhof in Troisdorf sorgten im Sommer 2021 für Aufregung. Ein leeres Bahnhofsgebäude zog immer wieder Jugendliche an. Zwei von ihnen kamen dabei mit den Hochspannungsleitungen in Berührung, einer wurde schwer verletzt, der andere starb. Das Gebäude wird jetzt abgerissen.

 Am Güterbahnhof in Troisdorf wird ein altes Lagerhaus abgerissen, das immer wieder Jugendliche anzog.

Am Güterbahnhof in Troisdorf wird ein altes Lagerhaus abgerissen, das immer wieder Jugendliche anzog.

Foto: Stadt Troisdorf

Zwei schwere Unfälle am Güterbahnhof in Troisdorf sorgten im Sommer 2021 für Aufregung. Ein leeres Bahnhofsgebäude zog immer wieder Jugendliche an. Zwei von ihnen kamen dabei mit den Hochspannungsleitungen in Berührung, einer wurde schwer verletzt, der andere starb. Das alte Lagerhaus wird nun abgerissen. Damit soll auch der Zugang zu den Gleisen verhindert werden.

Troisdorfs Bürgermeister Alexander Biber hatte die Bahn mehrfach aufgefordert, das Gebäude zu beseitigen. Das alte Lagerhaus machte die Stadt als einen Hauptanziehungspunkt für Jugendliche aus. Dem waren zahlreiche Gespräche des Bürgermeisters mit den betroffenen Eltern, Vertretern der Bundespolizei und der Deutschen Bahn vorausgegangen.

„Die Bahn hatte seinerzeit zugesagt, das Gebäude abreißen zu lassen, um den gesamten Bereich einsehbarer zu gestalten und in der Konsequenz auch den Zugang zu den Gleisanlagen absichern zu können“, sagt Troisdorfs Pressesprecherin Bettina Plugge. Im Sommer 2021 gab es innerhalb von nur sechs Wochen zwei schwere Unfälle, einer mit Todesfolge, auf dem Güterbahnhof. Nach mehreren Sachstandsnachfragen hat die Bahn nun mit den Abrissarbeiten begonnen. Biber hofft, „dass damit die Sicherheit in diesem Bereich spürbar erhöht wird und die Wahrscheinlichkeit für vergleichbar schwere Unfälle sinkt“.

Tödlicher Unfall schon 2018

Immer wieder waren in der Vergangenheit Jugendliche durch leichtsinniges Verhalten mit den Hochspannungsleitungen im Bereich des Güterbahnhofs in Kontakt gekommen und durch die Lichtbögen schwer oder tödlich verletzt worden. So kletterte schon im Jahr 2018 ein 18-Jähriger auf einen Kesselwagen und wurde von einem Lichtbogen getötet, ohne die Oberleitung berührt zu haben. Im Juli 2021 kletterte ein 13-Jähriger auf einen abgestellten Güterwagen und wurde durch einen Stromschlag lebensgefährlich verletzt, ebenfalls ohne Berührung der Leitung oder von Metallteilen.

Im August desselben Jahres traf einen 14-Jährigen der Lichtbogen, als er versuchte, auf einem abgestellten Kesselwagen Fotos zu machen. Er war auf der Stelle tot. Die Deutsche Bahn, die Bundespolizei und die Stadtverwaltung hatten sich laut Plugge daraufhin im vergangenen Sommer auf eine verstärkte Presse- und Öffentlichkeitsarbeit mit Informationsveranstaltungen an Troisdorfer Schulen und mit Warnbannern verständigt. Zusätzlich wird das Areal des Güterbahnhofs regelmäßig durch Bundespolizei und Ordnungsamt kontrolliert.

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