Pfarrkirche Sankt Hippolytus Ärger um Rodung in Troisdorf

TROISDORF · Ein neues Pfarrzentrum und ein Kindergarten entstehen auf dem Gelände der Pfarrkirche Sankt Hippolytus. Einige Bäume sind bereits gefällt. Das ärgert manche Nachbarn.

. An der Pfarrkirche Sankt Hippolytus in der Troisdorfer Innenstadt tut sich einiges: Dort sollen ein neues Pfarrzentrum und ein neuer Kindergarten entstehen. Einige Bäume links vom Portal der Kirche sind bereits gefällt, die Mauer des früheren Kirchenfriedhofs und die dahinterliegende Schallschutzwand zum Willy-Brandt-Ring hin sind entbuscht.

Der Augenschein zeigt, dass es sich um vielleicht zehn Bäume handelt, die für die Neubauten weichen mussten. Die Baumfällung und Entbuschung hat allerdings in der Nachbarschaft für Unmut gesorgt. Der Bewuchs auf der Friedhofsmauer und der Schallschutz hätte aus Natur- und Umweltschutzgründen erhalten bleiben müssen, klagt ein Bürger, der nicht genannt werden möchte. Außerdem hätten die Bäume eine wichtige Funktion als Feinstaubfilter und Sauerstoffproduzenten und seien Biotope für Vögel und Insekten.

Pfarrer Hermann Josef Zeyen beruhigt insoweit, als dass bei der geplanten Naturinsel für den Kindergarten wieder neue Bäume und Büsche gepflanzt werden. Der Kindergarten-Neubau sei nötig geworden, weil ein Ersatz für den früheren Kindergarten an Sankt Maria Königin gefunden werden musste, erklärt Seelsorger Zeyen, und das neue Pfarrzentrum ersetze das Canisiushaus, in dem jetzt die Josefs-Gesellschaft behindertengerechte Wohnungen unterhält. Auch das Pfarrbüro, das heute noch in der alten Kaplanei rechts hinter Sankt Hippolytus untergebracht ist, werde in das neue Pfarrzentrum einziehen. Die Kaplanei befindet sich auch im Eigentum der Josefs-Gesellschaft und wird nach dem Neubau des Pfarrzentrums ebenfalls in Wohnungen umgebaut.

Das neue Pfarrzentrum werde ein dreiflügeliges Gebäude mit knapp 1000 Quadratmetern Nutzfläche sein, sagt Projektleiter Jannis Renner vom Stuttgarter Architekturbüro Atelier Brückner. Und Pfarrer Zeyen: „Durch die großzügige Architektur und Transparenz nehmen wir zum einen die Stadttor-Situation der Innenstadt auf, zum anderen kann das Gebäude über jeden Flügel betreten werden.“ Außerdem werde das neue Gebäude nach neuesten ökologischen Standards und barrierefrei gebaut. Auch die Troisdorfer Tafel soll dort eine neue Heimat finden. Zeyen: „Dort können und wollen wir dann auch Menschen vom Rand der Gesellschaft in den Blick nehmen.“

Der neue Kindergarten wird eingeschossig und langgestreckt gebaut, erläutert Daniela Herlyn, die Verwaltungsleiterin für den Kirchengemeindeverband Troisdorf. Neu werde dabei eine sogenannte Nestgruppe sein für Babys und Kinder bis drei Jahren, in den beiden weiteren Gruppen werden Kinder ab drei Jahren von bis zu zehn Betreuern versorgt.

Und was die Kinder besonders erfreuen wird, soll die Naturinsel sein, die hinter dem Gebäude Richtung Willy-Brandt-Ring entstehen soll. Dort werden auch neue Bäume gepflanzt, sowie Büsche und Nisteinrichtungen für Vögel geschaffen. „Dort sollen und können die Kinder dann auch Naturerfahrungen sammeln“, sagt Herlyn. Neben den Räumlichkeiten für die Kinder wird dort auch das katholische Familienzentrum Platz finden. Ein Familiencafé werde dort ebenso eingerichtet, wie es auch verschiedene Beratungsangebote dort geben wird.

Baubeginn soll im Frühjahr des neuen Jahres sein, und Ende 2018 soll dann der Kindergarten stehen. Das Pfarrzentrum wird zwei Monate später Bezugsfertig.

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