Amtsgericht Siegburg Angeklagter soll Studentin auf der Straße belästigt haben

SIEGBURG · Der Mann erschien am Mittwoch nicht zum Gerichtstermin. Das Gericht nutzte den ersten Verhandlungstag dennoch und befragte in Abwesenheit des Angeklagten das Opfer. Das geht nachts nicht mehr alleine vor die Tür.

Verlassen blieb am Mittwoch die Anklagebank im Gerichtssaal des Siegburger Amtsgerichts. Im August 2009 soll der Angeklagte in Troisdorf eine junge Studentin in der Nacht auf offener Straße belästigt und angefasst haben. Zur Verhandlung kam er nicht. Nun soll er Anfang Dezember von der Polizei zum nächsten Verhandlungstag vorgeführt werden.

Das Gericht nutzte den ersten Verhandlungstag dennoch und befragte in Abwesenheit des Angeklagten das Opfer. "Ich war am frühen Morgen auf dem Weg nach Hause, als mich ein Unbekannter verfolgte und von hinten um die Hüfte griff", erinnerte sich die 25-jährige Troisdorferin. Sie konnte sich losreißen und verletzte dabei den Täter leicht am Arm. "Ich hatte Panik und dachte, der will mir an die Wäsche", so die Studentin vor Gericht.

Der Täter floh unerkannt und das Opfer suchte sofort die nächste Polizeistation auf. "Dort wollte man zunächst keine Anzeige aufnehmen, da ja nichts passiert wäre", ärgert sie sich noch heute. Sie bestand auf einer Anzeige und ließ sich die Fingernägel abschneiden. Darunter befanden sich Hautreste vom Täter. Ein DNA-Abgleich führte dann zu dem Angeklagten.

Für die junge Frau ist die Nacht heute noch allgegenwärtig. "Ich gehe den Weg tagtäglich entlang, bin immer wieder noch verunsichert und gehe nachts auch nicht mehr alleine auf die Straße", betonte sie. Anfang Dezember wird nun auch der Angeklagte selbst an seinem Verfahren teilnehmen müssen.

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