Gemeinschaftshauptschule Lohmarer Straße Bei guter Leistung ist der Ausbildungsplatz garantiert

Troisdorf · Dort, wo sich sonst der Troisdorfer Stadtrat heiße Redeschlachten liefert, war jetzt die Bühne für Schüler der Gemeinschaftshauptschule Lohmarer Straße.

 Vertragsabschluss: (v.l.) Jürgen Sturm, Peter Martin, Klaus-Werner Jablonski und die Schüler unterschreiben das Papier.

Vertragsabschluss: (v.l.) Jürgen Sturm, Peter Martin, Klaus-Werner Jablonski und die Schüler unterschreiben das Papier.

Foto: Wimmeroth

60 junge Leute der neunten Klasse unterzeichneten dort im Beisein ihres Schulleiters Peter Martin, von Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski und Wirtschaftsförderer Jürgen Sturm, ihren "Vertrag zur Troisdorfer Ausbildungsplatzgarantie".

Bereits zum dritten Mal führt die Stadt Troisdorf mit der Schule und Partnern aus Gewerbe und Wirtschaft diese Aktion durch. In dem Dokument garantieren die Vertragspartner dem Schüler die Vermittlung einer Ausbildungsstelle, sofern dieser bestimmten Verpflichtungen, die sich vor allem aus Paragraf 3 ergeben, nachkommt: Er muss mindestens den Hauptschulabschluss nach Klasse 10 erreichen, er muss an allen Fördermaßnahmen teilnehmen, unentschuldigte Fehlstunden unterlassen und darf nicht mit Ordnungsmaßnahmen belastet sein.

Und er muss schon gute Leistungen erbringen: In keinem Fach ein "mangelhaft", in den Fächern "Deutsch", "Mathematik"und "Arbeitslehre" müssen die Noten mindestens befriedigend sein, für die übrigen Fächer muss sich ein "befriedigend" aus dem Durchschnitt der Noten ergeben. Zusätzlich muss das Sozialverhalten vorbildlich, der Berufswahlpass sorgfältig geführt sowie Praktika in den Klassen 9 und 10 positiv absolviert sein.

"Wenn ihr euch entsprechend einbringt, habt ihr auch die Sicherheit, einen Ausbildungsplatz zu bekommen", sagte Bürgermeister Jablonski den Schülern, "vielleicht sogar einen Arbeitsplatz fürs Leben".

20 Firmen aus Einzelhandel, Metallverarbeitung, Pflege oder Bäckerhandwerk sind mit Schule und Stadt im Boot. Und die bieten den jungen Menschen einiges. So absolvieren sie für den Berufswahlpass in der 8. Klasse einen Tag Betriebspraktikum, in der 9. Klasse gleich drei Wochen und in der 10. Klasse geht es einmal pro Woche ins "richtige Leben". Jürgen Sturm ist sehr zufrieden mit den Ergebnissen.

"Wir haben sogar Firmen dabei, die nicht so genau bei den Noten hinschauen, wenn das Sozialverhalten insgesamt stimmt. Ein Problem sei indes, dass "die Wirtschaft insgesamt kleinteiliger geworden ist", da gebe es eben nicht jedes Jahr eine große Menge an Lehrstellen, sondern manchmal nur wenige oder auch gar keine. Jedenfalls scheint das Programm erhebliche positive Erfolge zu zeitigen.

Denn fast alle teilnehmenden Schüler gehen aufgrund ihrer guten Leistungen nach dem Hauptschulabschluss noch nicht in den Beruf, sondern streben einen höheren Schulabschluss an.

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