Keine Fragen in Troisdorf CDU-Bewerber für das Landratsamt stellen sich der Parteibasis

RHEIN-SIEG-KREIS · "So, die Fragerunde ist eröffnet. Gibt es Fragen?" Keine Antwort. Vier Mal stellte Klaus Pipke am Donnerstagabend die Frage, vier Mal kam keine Reaktion aus dem Publikum. Hennefs Bürgermeister moderierte die erste Kandidatenvorstellung der CDU für die Wahl des Landrates am 25. Mai im Restaurant "Camp Spich" und schaute schon etwas irritiert in die Runde.

Ganz offensichtlich reichten den Gästen aber die Daten und Fakten auf den persönlichen Info-Blättchen, die auslagen, aus. "Ja, dann schließe ich die erste Vorstellungsrunde", sagte Pipke nach gut einer Stunde und verabschiedete seine Parteifreunde in den Abend.

Gut 120 Christdemokraten, zu denen sich später am Abend auch der noch amtierende Landrat Frithjof Kühn gesellte, hatten sich eingefunden, um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen, wer denn Landrat werden will - und Landrätin. Denn neben Sebastian Schuster, Georg Schell und Günter Lemmer hat auch Hildegard Schneider, Vorsitzende der Frauen-Union und stellvertretende Leiterin des Kreisgesundheitsamtes, den Hut in den Ring geworfen.

Locker waren die Kandidaten nicht, eher nervös. Lemmer hatte Probleme, den richtigen Abstand zum Mikrofon zu finden, Georg Schell sprach ein bisschen zu flott, Hildegard Schneider legte immer wieder ein paar Sekündchen Pause ein, um sich zu sammeln, und dem Königswinterer Schuster zitterten die Papierblätter seines Manuskriptes in der Hand.

Zehn Minuten hatten die Kandidaten Zeit, sich zu präsentieren. Den Aufschlag hatte Günter Lemmer (62) als Erster des Alphabets, den Schluss bildete der Kreistagsfraktionschef Schuster. Bereit seien sie, Verantwortung zu übernehmen, sagten alle vier. Lemmer will sich für die Beibehaltung des Berlin/Bonn-Gesetzes stark machen, die Familie, die Bildung und den Sport im Fokus haben. Der Beamte im Bundesfinanzministerium sieht sein Kernthema allerdings in der Konsolidierung der öffentlichen Finanzen.

Schell, Fraktionschef in Sankt Augustin, sprach frei. Der 49-Jährige will sich vor allem in der Jugendhilfe engagieren und sich für das Konnexitäts-Prinzip einsetzen. "Das Wichtigste aber sind die Finanzen", sagte Schell, der auf eine enge Zusammenarbeit mit den Kommunen des Kreises setzt. Das will auch Schuster (56), Jurist und erfahrenster Kommunalpolitiker unter den Kandidaten. "Mein Herz schlägt für den Kreis. Das ist meine Heimat", plädiert er ebenso für einen sorgfältigen Umgang mit den finanziellen Ressourcen.

Hildegard Schneider (56) aus Königswinter legt besonderen Wert auf geordnete Finanzen und eine engagierte Sozialpolitik. "Wir müssen den demografischen Wandel erfolgreich gestalten", sagte die Ärztin. Dazu brauche man kreative Ideen.

Im Anschluss standen sie in Grüppchen zusammen, die Kandidaten und die CDU-Mitglieder. Da wurde sogar die eine oder andere Frage gestellt. Am 18. Januar wird dann gewählt.

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