Burg Wissem in Troisdorf Der Hund als Motiv der Ausstellung

Troisdorf · Die Illustratoren Wolf und Leonard Erlbruch stellen Zeichnungen und Spielzeuge im Bilderbuchmuseum aus. Vernissage ist Samstag ab 19 Uhr. Zu sehen sind die Illustrationen bis November.

 Museumsleiterin Pauline Liesen und Illustrator Wolf Erlbruch zeigen einen beweglichen Hundekopf, den der Künstler für seinen Sohn gebastelt hat.

Museumsleiterin Pauline Liesen und Illustrator Wolf Erlbruch zeigen einen beweglichen Hundekopf, den der Künstler für seinen Sohn gebastelt hat.

Foto: Holger Arndt

Die Leiterin des Bilderbuchmuseums Burg Wissem, Pauline Liesen, bezeichnet die neue Ausstellung „Väter und Söhne II: Wolf und Leonard Erlbruch“ als einzigartig. „Sie gewährt einen privaten Einblick in das Leben von Vater und Sohn“, sagt Liesen. Schon zum zweiten Mal zeigt das Bilderbuchmuseum eine Ausstellung eines Vater-Sohn-Paares. Die erste zeigte Arbeiten von Karl und Nikolaus Heidelbach. Nach dem ersten Erfolg im Jahr 2013 stellt das Museum nun von Samstag, 3. September, bis Sonntag, 6. November, Bilder von Wolf (68) und Leonard (32) Erlbruch aus. Die Familie Erlbruch hat dem Museum mehr als 200 Exponate zur Verfügung gestellt.

Wolf Erlbruch hatte seinen ersten großen Erfolg im Alter von 40 Jahren 1989 mit dem Büchlein „Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat“. Das Buch wurde sogar in 27 Sprachen übersetzt. Liesen bezeichnet es als „Top-Erfolg, der aus der Klassikerschiene nicht mehr herauszudenken ist“. Auch dieser Klassiker findet sich in der Ausstellung wieder.

Ebenso sind viele gemeinsame Zeichnungen von Vater und Sohn Erlbruch vorhanden. Wolf führte seinen Sohn schon in jungen Jahren ins Zeichnen ein. „Sobald ein Blatt da war, hat man eben zusammen gezeichnet“, sagt Wolf Erlbruch. Und zwar, indem Wolf anfing, etwas zu zeichnen, das Leonard dann ergänzte. „Die Geschichte vom verlorenen Kotelett“ zum Beispiel zeigt einen Mann mit Kochmütze, dem ein Kotelett von der Küchenzeile fällt. Neben ihm sitzt ein Hund mit bereits ausgestreckter Zunge, und schnell wird dem Betrachter klar, wie die Geschichte ausgeht. Der Hund war ein zentrales Thema für Wolf und Leonard. Als Leonard noch klein war, besaß die Familie einen Hund, den er liebte. „Er hatte aber auch große Angst“, meint Wolf. Darum geht es auch in seinem humorvollen Bilderbuch „Leonard“ um seinen Sohn und seine Angst vor Hunden. Der Sohn hat das Buch mitgestaltet.

„Leonard malt am liebsten Tiere“, sagt Wolfs Ehefrau Brigitte Erlbruch. Daher dominiert das Tier als Motiv der Ausstellung. Die Ausstellung beschränkt sich jedoch nicht nur auf Bilder. Der Vater bastelte sogar Spielzeuge für seinen Sohn. Stolz präsentierte Wolf einen Hundekopf, dessen Mund sich mit einer Schnur auf- und zuziehen lässt. Auch Eskimos und eine Ziege hat der Vater seinem Sohn aus verschiedenen Materialien hergestellt. Leonard malte gern Eskimos, die auf einem Schlitten von mehreren Hunden oder Wölfen gezogen werden. „Für Wolf“ steht auf einer der Skizzen. Auch Wolf hat seine Bilder stets jemandem gewidmet.

Einige Skizzen von Vater und Sohn weisen zwar große Ähnlichkeiten auf, andere sind aber ganz verschieden. Bei Collagen beispielsweise verbindet Wolf das ausgeschnittene Element mit der Zeichnung. Bei Leonard steht das Element im Kontrast zum Gezeichneten. „Er führt so bewusst einen Bruch ein“, so Liesen. Während Wolf oft mehrmals von vorn anfängt, ein Bild zu zeichnen, bezeichnet er seinen Sohn als Hedonisten. „Ich bin nie so schnell zufrieden“, sagt er. „Aber Leonard nimmt einfach einen Stift in die Hand und fängt an zu zeichnen.“

Das Bilderbuchmuseum eröffnet die Ausstellung am Samstag, 3. September, um 19 Uhr. Geöffnet ist die Burg Wissem dienstags bis freitags von 11 bis 17 Uhr und samstags und sonntags von 10 bis 18 Uhr. Weitere Informationen unter museum@troisdorf.de oder www.bilderbuchmuseum.de

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