Wahner Heide Ein Naturjuwel direkt vor der Haustür

TROISDORF · Gerade rechtzeitig vor dem großen Wahner-Heide-Tag am kommenden Freitag, 1. Mai, hat das Team um Beate von Berg und Pauline Liesen im Heideportal in der Burg Wissem in Troisdorf eine Fotoausstellung zu Flora und Fauna in der Wahner Heide auf die Beine gestellt.

 Gedankenaustausch: (v. l.) Jörg Pape, ehemaliger Forstamtsleiter, und Heide-Fotograf Gerhard Kriso in der Ausstellung.

Gedankenaustausch: (v. l.) Jörg Pape, ehemaliger Forstamtsleiter, und Heide-Fotograf Gerhard Kriso in der Ausstellung.

Foto: Wimmeroth

Urheber der detailgetreuen Fotos ist Gerhard Kriso, Naturfotograf aus Köln. Ob es sich nun um ganze Biotope wie den Geisterbusch handelt oder um Schwarzkehlchen und Molche, Kriso besitzt mehr als 400 Fotos zum Thema.

Troisdorfs Vizebürgermeisterin Angela Pollheim begrüßte denn auch die Gäste zur Ausstellungseröffnung mit einer Aufforderung: "Wir haben ein Naturjuwel vor der Haustür. Wir müssen hinaus in die Landschaft." Und zu der erklärte der frühere Leiter des Bundesforstamtes Wahner Heide, Jörg Pape, dann einiges. Nicht, ohne zuvor den Klängen des Duos "SeeU" mit Iris Zehe und Helmut Zehe-Schmal zu lauschen, das unter anderem den alten Beatles-Song "Blackbird" vortrug.

Der ausgewiesene Kenner der Heide und ihrer Besonderheiten erinnerte zunächst daran, dass die Heide "umgürtet ist von immer mehr Straßen, überflogen wird von immer mehr Flugzeugen - und dennoch hat die Landschaft überlebt." Was daran liegt, dass die Wahner Heide der älteste Truppenübungsplatz auf dem Gebiet der alten Bundesländer ist. Und dieses Paradoxon gelte es zu erklären, sagte Pape weiter.

Dort, wo Soldaten üben, schätzten sie die Abgeschiedenheit. Und weil sie immer nur Teilflächen nutzen, konnten wunderschöne Biotope entstehen und erhalten bleiben, die vielen Pflanzen- und Tierarten zugute kommen. Galt bis 1978 noch ein totales Betretungsverbot der Heide, änderte sich das komplett mit dem Weggang der belgischen Soldaten 2004.

So wurde das große Brutgebiet der Schwarzkehlchen im Geisterbusch von den Vögelchen fast völlig aufgegeben, weil Spaziergänger und deren freilaufende Hunde die Bodenbrüter empfindlich störten. Das hat sich indes nach der Einführung der Wegegebote wieder geändert. So bittet Pape die Heidebesucher auch darum, sich an die Gebote zu halten. "Sie können alles erleben, ohne in die Landschaft hinein zu müssen."

Die Ausstellung wird bis zum 9. August zu sehen sein. Der Eintritt zur Ausstellung ist frei, sie ist dienstags bis freitags von 11 bis 17 Uhr, samstags, sonntags und an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Weitere Informationen unter Tel. 0 22 41/90 04 56, E-Mail: tourist-information@troisdorf.de

Das Wahner-Heide-Fest

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