Sankt Georg in Altenrath Große Feier zur Renovierung

TROISDORF · Dieser Sonntag, 14. September, wird für die Altenrather Bürger ein ganz besonderer Tag sein. Die Katholische Pfarrgemeinde feiert die in den vergangenen Jahren erfolgte umfassende Renovierung der altehrwürdigen Pfarrkirche Sankt Georg mit ihrem historischen Umfeld.

 Die Katholische Pfarrgemeinde feiert an diesem Sonntag ein Fest rund um die Kirche Sankt Georg.

Die Katholische Pfarrgemeinde feiert an diesem Sonntag ein Fest rund um die Kirche Sankt Georg.

Foto: Holger Arndt

Das Fest beginnt um 9.30 Uhr mit einer feierlichen heiligen Messe. Nach dem Gottesdienst wird das an der Nordseite des Kirchturms wiedererrichtete historische Missionskreuz eingeweiht. Anschließend gibt es ein geselliges Zusammensein bei einem Umtrunk im Pfarrheim.

Die Kirche Sankt Georg gehört zu den ältesten Kirchen in der Region überhaupt. Sie wurde um 1150 im altromanischen Stil mit großen Rundbögen und schießschartenartigen Fenstern errichtet, wie auf dem noch heute erhaltenen Taufbecken aus roh behauenem Sandstein zu erkennen ist. Etwa 700 Jahre lang behielt die Kirche dieses Aussehen, was Mitte des 19. Jahrhunderts den Altenrather Lehrer Joseph Rademacher bewegte, sie als die "unansehnlichste (Kirche) der Umgebung" zu bezeichnen.

Rademacher ruhte indes nicht und trieb die Renovierung der Kirche voran. Zwar erhielt sie die heutige Gestalt, aber die Fassade bestand aus grobem Bruchsteingemäuer. Mitte der 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts erhielt sie dann einen ziegelroten, bei der Renovierung 2010/11 den heutigen weißen Außenputz.

Zu den traurigen Kapiteln in der Geschichte der kleinen Kirche gehört die Nazi-Zeit: Der Truppenübungsplatz Wahn wurde auf Altenrath ausgeweitet. Die braunen Despoten räumten Altenrath, die Kirchengemeinde konnte mit Mühe verhindern, dass die Kirche zerstört wurde. Der endgültige Räumungstermin Altenraths wurde für den 1. Juni 1938 angesetzt. Am 26. Juni 1938 fand der letzte Gottesdienst in Sankt Georg statt.

Pfarrer Gerhard Bendermacher "zelebrierte - gegen den Willen der Nazis, aber mit Unterstützung der Wehrmacht - in seiner überfüllten Kirche ein feierliches, aber tieftrauriges Leviten-Hochamt, das er mit Bedacht als 'Schlussgottesdienst' angekündigt hatte." So heißt es jedenfalls in den Troisdorfer Jahresheften von 1992.

Als am Ende der Messe das Ewige Licht ausgelöscht wurde, war auch symbolisch das Ende der Pfarrgemeinde Sankt Georg besiegelt. Pfarrer Gerhard Bendermacher beschrieb diesen Akt so: "Als das feierliche Amt beendet war, kam der Moment, der auch den Letzten und Kältesten zu Herzen ging: Das Ewige Licht, das Jahrhunderte in dem Gotteshause zu ehren des Allerheiligsten gebrannt hatte, wurde ausgelöscht.

Wer es erlebt hat, wird es nie vergessen können, wie ergriffen die Leute dastanden", zitiert Rolf Müller in der "Geschichte der Troisdorfer Pfarreien" den Pfarrer. Nun soll wieder Freude die Herzen der Gläubigen erfüllen.

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