2000 Werke zu sehen Große Janosch-Ausstellung in Troisdorf

Troisdorf · Lange waren die Werke von "Oh wie schön ist Panama"-Autor Janosch in Deutschland unterwegs, nun sind sie ins Bilderbuchmuseum nach Troisdorf zurückgekehrt. Vom 17. März bis Ende Juni ist die umfangreiche Ausstellung zu sehen.

Pauline Liesen vom Bilderbuchmuseum Troisdorf zeigt Janoschillustrationen.

Foto: Jill Mylonas

Bekannt ist er für die markante Tigerente, den Bären und den Tiger. Horst Eckert alias Janosch hatte im Jahr 1978 durchschlagenden Erfolg mit seiner illustrierten Kindergeschichte „Oh, wie schön ist Panama“. Doch das war nicht immer so: Angefangen hat Janosch mit Geschichten für Erwachsene, die „wenig bis gar keinen Erfolg“ hatten, so Pauline Liesen, Leiterin des Bilderbuchmuseum Burg Wissem der Stadt Troisdorf. Das Gesamtwerk des 88-jährigen Künstlers zeigt das Museum ab Sonntag, 17. März, in der Ausstellung „Janosch zurück im Bilderbuchmuseum“.

Denn als Janosch vor einigen Jahren sämtliche Urheberrechte an die „Janosch film und medien AG“ mit Sitz in Berlin verkauft hat, profitierte auch das Bilderbuchmuseum davon: Als Kooperationspartner wählte die AG das Museum, weil es sich um die Lagerung und den Erhalt der Blätter kümmern sollte. Im Jahr 1999 gab es dann die erste Janosch-Ausstellung in Troisdorf. „Es handelt sich um eine Dauerleihgabe“, sagt Liesen. „Wir dürfen frei über die Blätter verfügen, sie ausstellen und verleihen.“

Verliehen war die Sammlung bis zum vergangenen Jahr. In ganz Deutschland wurden die Janosch-Blätter als Wanderausstellung gezeigt. „Jetzt sind sie wieder in Troisdorf.“ Und das feiert das Bilderbuchmuseum mit einer umfangreichen Ausstellung: 2000 Blätter sind jetzt in den Museumsräumen zu sehen. „Es ist das einzige Konvolut, das es von Janosch gibt“, so Liesen. „Und es umfasst alles, was er je gemacht hat.“

Ausstellung für Kinder und Erwachsene

Zuständig für die Janosch-Sammlung ist Gabriele Schröder. Sie verwaltet das Gesamtwerk und kümmert sich um das Ausleihen an andere Museen. Sogar die Räumlichkeiten sind zum Teil an die Ausstellung angepasst. Verantwortlich für das Kaminzimmer und das Kinderatelier ist Museumspädagogin Jennifer Walther-Hammel. „Die Räume eignen sich besonders für die kleinen Besucher“, sagte Liesen. „Dadurch können sie sich mit der Ausstellung auf andere Art und Weise identifizieren.“

Aber auch für Erwachsene sei ein Raum gedacht: Dort hängen Janoschs „Wondrak“-Arbeiten. Im Jahr 2013 schuf Janosch „Herrn Wondrak“, einen dickleibigen und ungepflegten Mann. Als „Janosch für Erwachsene“ bezeichnet Liesen diese Werke. „Darin geht es um Themen wie Arbeit und Glück. Man soll darüber schmunzeln“, so die Museumsleiterin.

Zudem hob Liesen den Wiedererkennungswert Janoschs hervor. „Anfangs bediente er sich noch nicht Tusche, Aquarell und Wasserfarben. Das wurde erst mit der Panama-Geschichte zu seinem Markenzeichen“, sagt sie. Janosch wisse genau, welcher Klischees und Schemata er sich bedienen müsse, um kommerziellen Erfolg zu bekommen.

Tigerenten-Theater führt am Sonntag Stück auf

„In den 1960ern haben die Leute nicht mit seiner Bildsprache umgehen können. Das änderte sich mit Panama“, so Liesen. „Obwohl er seine Figuren als den 'größten Kitsch des Jahrhunderts' bezeichnete, musste er sich vom Markt lenken lassen, um Erfolg zu haben.“ Dabei betont sie jedoch, dass Janoschs Worte nicht unbedingt für bare Münze genommen werden sollten.

Die eintrittsfreie Eröffnung der Ausstellung „Janosch zurück im Bilderbuchmuseum“ ist am Sonntag, 17. März, um 15 Uhr im Bilderbuchmuseum Burg Wissem, Burgallee 1. Zum kostenfreien Rahmenprogramm gehört unter anderem das Stück „Riesenparty für den Tiger“, präsentiert vom Tigerenten-Theater aus Berlin. Zu sehen sind Janoschs Werke in Troisdorf noch bis Sonntag, 30. Juni.

Informationen zu weiteren Begleitprogrammen, die das Bilderbuchmuseum zur Janosch-Ausstellung veranstaltet, gibt es unter www.bilderbuchmuseum.de.