Kinofilm mit Diane Kruger Hunderte kommen zum Casting in Troisdorf

TROISDORF · Hunderte Menschen haben sich am Samstag beim Casting als Komparse und Kleindarsteller für die Kinoproduktion des Agenten-Thrillers „The operative" mit Diane Kruger und Martin Freeman beworben.

Die Menschenschlange zog sich am Samstagmittag ab zwölf Uhr die gesamte Frontseite der Stadthalle Troisdorf entlang, Männer und Frauen, alte und junge sowie Kinder und Jugendliche hatten sich eingereiht und warteten geduldig auf Einlass. Allerdings nicht zu einer Veranstaltung, sondern zu einem Casting für die Filmproduktion des Agenten-Thrillers „The operative" mit Diane Kruger und Martin Freeman in den Hauptrollen.

Eingeladen zur Besetzung von rund 400 Komparsen- und Kleindarstellerrollen hatte die damit beauftragte Agentur Eick aus Ennepetal mit Projektleiter Gregor Weber. Gesucht wurden 400 iranisch und deutsch aussehende Menschen, die Agenten, Lehrer und Sekretärinnen spielen werden. Gedreht wird von Mitte Juli bis Anfang August in den Großräumen Troisdorf/Köln/Bonn.

Um möglichst vielen Leuten die Möglichkeit zu bieten, in einer Kinoproduktion mitzuwirken, die direkt in ihrer Heimat gedreht wird, hatte die Agentur sich nach eigenen Angaben für das Casting in Troisdorf entschieden. „Für die benötigten 400 Personen brauchen wir etwa 600 bis 700 zur Auswahl“, erklärte Weber kurz vor dem Öffnen der Tür und nachdem er rund 20 Mitarbeiter in das Auswahlverfahren in Troisdorf eingewiesen hatte. Das bedeute aber keinen Stress. Wenn nicht alle 400 Personen gefunden würden, gebe es in ein bis zwei Wochen eine Nachsicht, erläuterte Weber.

Mit zu den ersten Bewerbern, die in die Halle gelassen wurden, gehörten Silvia und Stefan Missing aus Waltrop, die über Facebook vom Casting erfahren hatten. Warum sie mitmachen möchte? „Ich wollte einmal die Gelegenheit haben, hinter die Kulissen zu schauen und ganz entspannt Filmluft zu schnuppern“, erklärte die 41-Jährige, die zum ersten Mal an einem Casting teilnahm. Ihr Ehemann Stefan war unter anderem schon als Komparse bei einem Tatort dabei.

„Ich habe aber nicht etwa die Erwartung, entdeckt zu werden“, stellte Silvia klar, ihr ginge es nur um das Erlebnis beim Filmdreh, wie sie versicherte. Bei der 19-jährigen Gina Grimm und ihrer Schwester Rebecca Siemens (26) aus Sankt Augustin waren die Hoffnungen dagegen schon deutlich größer. „Natürlich ist der Reiz da, entdeckt zu werden, ich stehe gerne vor der Kamera und habe als Bloggerin auch Erfahrungen mit Youtube“, sagte die jüngere der Schwestern, der die Schauspielerei „einfach Spaß“ macht. Rebecca hatte schon einmal eine Statistenrolle.

„Ich durfte sogar sprechen“, berichtete sie stolz. Dann füllten sie wie alle anderen am Samstagvormittag ein Datenblatt aus und ließen sich fotografieren. Später werden die Bilder dann der Regie präsentiert, die dann eine Entscheidung trifft und die ausgewählten Darsteller telefonisch benachrichtigt. Durchgewunken wurden dagegen „alte Bekannte“, die schon häufiger Komparse oder Kleindarsteller waren. Bei ihnen ging es nur noch darum, ob sie an bestimmten Drehtagen Zeit haben.

Parallel lief noch ein Videocasting für die Besetzung der Sprechrollen. Diese Personen wurden laut Weber gezielt nach einem vorgegebenen Profil gecastet. Für andere ging es ganz schnell. Nämlich für mehrere Männer und Frauen, die bei Dreharbeiten am 20. und 21. Juli in Köln Gäste eines Straßencafés und Passanten mimen sollen. „Das kann jeweils morgens um halb sieben beginnen und durchaus bis 20 Uhr abends dauern“, klärte Weber sie auf. Da fiel einigen allerdings ein, dass sie nur an einem Tag könnten.

Für die beiden Drehtage hatte Weber die Schwestern aus Sankt Augustin ebenfalls im Visier. Die sagten auch zu, schauten aber dann doch etwas ungläubig, ob das jetzt alles war. „Wenn es nur bei einer Rolle als Passant bleibt, bin ich schon traurig“, sagte Rebecca, die wie Gina wohl zumindest bei diesem Casting nicht auf Entdeckung oder Karriere hoffen durfte. Aber: „Die Hoffnung stirbt zuletzt“, zeigte sich Gina kämpferisch.

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