Zeitreise im Industriemuseum Ein Koffer voller Troisdorfer Geschichte

Troisdorf · Johann Albert Sawinsky hat vor mehr als hundert Jahren ein ganzes Puppenzimmer in einem Holzwürfel untergebracht. Überraschend landete ein Koffer mit dem Nachlass des Troisdorfer Spielwaren-Erfinders im Industriemuseum an der Burg Wissem. Er zeichnet das Leben eines unternehmerischen Multitalents nach.

 Kofferfund in Troisdorf: Museumsleiterin Pauline Liesen mit den Spielzeugen aus der Fabrikation von Johann Albert Sawinsky.

Kofferfund in Troisdorf: Museumsleiterin Pauline Liesen mit den Spielzeugen aus der Fabrikation von Johann Albert Sawinsky.

Foto: Delphine Sachsenröder

Im Jahr 1903 macht sich Johann Albert Sawinsky auf eine lange Reise. Das Ziel des erst 19-jährigen Troisdorfers: die Weltausstellung ein Jahr später in St. Louis im US-Bundesstaat Missouri. Im Gepäck: die von ihm entwickelten Spielwaren und sogenannte Vexiere, auf den millimetergenau zusammengesetzte dreidimensionale Holzpuzzle. Seine Verkaufsschlager in Deutschland waren Puppenmöbel, die zu einem Würfel zusammengesetzt werden konnten. Zum Sortiment des Tüftlers gehörten außerdem sogenannte Zauberkugeln und Teufelsknoten, die so kompliziert ausgesägt und zusammenzusetzen waren, dass Zeitgenossen mutmaßten, er habe an der Drehbank einen „kundigen Zwerg“ versteckt.