Aktionstag am Georg-Kerschensteiner-Berufskolleg Jugendliche informieren sich über Gefahren im Straßenverkehr

Troisdorf · Drogen, Leichtsinn und Selbstüberschätzung. Beim Aktionstag lernen Schüler des Georg-Kerschensteiner-Berufskollegs wie gefährlich Unachtsamkeit im Straßenverkehr sein kann.

 Ulrich Schmitz (von rechts) erklärte Jan Engbrochs und Theo Reineld, was bei einem Aufprall ohne Gurt passiert.

Ulrich Schmitz (von rechts) erklärte Jan Engbrochs und Theo Reineld, was bei einem Aufprall ohne Gurt passiert.

Foto: Paul Kieras

„Der Aufprall war heftiger als gedacht.“ Theo Reineld, Schüler am Georg-Kerschensteiner-Berufskolleg, zeigte sich sichtlich beeindruckt, als er vom Gurtschlitten stieg, der einen Aufprall mit einem Fahrzeug bei zwölf Stundenkilometern simuliert. Dieses Gerät war nur eine Station von insgesamt 13 Anlaufpunkten, die beim Aktionstag zur Gefährdung von Jugendlichen im Straßenverkehr am Georg-Kerschensteiner-Berufskolleg in Troisdorf der Aufklärung über Verkehrssicherheit dienten.

Außerdem hatten die Schüler die Möglichkeit, verschiedene Verkehrs- und Unfallsituationen auf einem Überschlagsimulator, einem Motorradsimulator oder auf einem Rauschbrillenparcours zu erleben. Der Aktionstag unter Beteiligung der Verkehrspolizei des Rhein-Sieg-Kreises, der Verkehrswacht, des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs (ADAC), der Prüfgesellschaft Dekra und vieler anderer sei ihr eine „Herzensangelegenheit“, sagte Schulleiterin Ursula Heine, die im Ehrenamt als Notfallseelsorgerin tätig ist.

Denn: „Wir sind die letzte Stelle, die junge Menschen noch einmal über die Gefahren informiert“, hob Heine hervor und fügte hinzu: „Der Tod eines Schülers bedeutet immer auch einen schweren Einschlag in den Klassenverband.“

Unterstützt wurde die Veranstaltung von der Stadt Troisdorf. Rudolf Eich, Erster stellvertretender Bürgermeister, sagte dazu: „Ich habe selbst als junger Mann vor 48 Jahren einen schweren Unfall gehabt.“ Dieser Crash sei ihm bis heute präsent, wie er versicherte. Udo Drews, Lehrer am Berufskolleg und Organisator des Informationstags und Ursula Heine nannten die Ursachen für schwere Unfälle. Nämlich Drogeneinfluss, Leichtsinn, Unerfahrenheit, überhöhte Geschwindigkeit und Selbstüberschätzung, aber auch Imponiergehabe.

„Viele unterschätzen zudem, was sie fahren“, betonte Heine. Bewusst hatte Drews daher Klassen zur Teilnahme ausgewählt, die „zur Zielgruppe gehören“. Die oft tödliche Folge, ohne Gurt zu fahren, schilderte Ulrich Schmitz von der Verkehrswacht Hagen den Schülern anschaulich. Bei zwölf Stundenkilometern beschleunige der Körper bereits mit der eineinhalbfachen Kraft des Körpergewichts, bei 50 Stundenkilometern mit dem siebenfachen Gewicht und bei 80 Stundenkilometern rase der Körper mit einem Gewicht von 3000 Kilogramm nach vorne und man werde mit der 20-fachen Schwerkraft aus dem Sitz gehoben.

Reineld, der sich nach eigenen Worten immer angurtet, will das auch in Zukunft tun und noch besser auf den perfekten Sitz des Gurtes achten. Micha Tschekowsky Orloff sah sich von der Richtigkeit, niemals angetrunken zu fahren, bestätigt. Nach einer Fahrt mit der Rauschbrille, die die Sicht bei 0,8 Promille simuliert, habe er erkannt, welche Gefahren sich bei einer Fahrt unter Alkoholeinfluss ergäben. „Hier konnte ich mich auf die Sicht konzentrieren“, bei einer realen Fahrt kämen aber noch andere Faktoren wie Geräusche und weitere äußere Einflüsse hinzu, so der 22-Jährige.

Heine war zufrieden mit der Veranstaltung, da sie bei den Schülern gut angekommen sei. Dass durch die Informationen bei vielen Schülern ein Nachdenken über das eigene Verhalten stattgefunden hat, konnte man ihren Reaktionen an den einzelnen Stationen entnehmen.

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