RheinBrand-Festival in Troisdorf Kasalla-Konzert in Parkhaus wird zum Netz-Hit

TROISDORF · Das RheinBrand-Festival wird wegen des Unwetters abgebrochen, und das Publikum ist dennoch begeistert. Die Band Kasalla verlegte ihren Auftritt kurzerhand ins Parkhaus.

 Dicht gedrängt standen die Fans auch beim Auftritt der „Klüngelköpp“ vor der Bühne.

Dicht gedrängt standen die Fans auch beim Auftritt der „Klüngelköpp“ vor der Bühne.

Foto: Paul Kieras

„Einfach nur geil. Mega. Irre. Wahnsinn.“ Das waren die Kommentare der Besucher des ersten „RheinBrand-Festival“ auf dem Festplatz an der Stadthalle Troisdorf, das am vergangenen Samstag 5000 Kölschrock-Fans aus der gesamten Region anzog. Der Grund: Nach dem ersten Lied der kölschen Superstars von „Kasalla“ hatte die Polizei das Konzert bei einsetzendem Starkregen gegen 21 Uhr zunächst unterbrochen, dann wegen einer Unwetterwarnung ganz abgeblasen. Die Festivalteilnehmer wurden aufgefordert, im angrenzenden Parkhaus Schutz zu suchen. Und was machten die Musiker? Zogen mit.

Ausgestattet mit einigen Instrumenten und zwei Megafonen wählten sie ein Parkdeck als Bühne und spielten dort noch einige ihrer Hits, die Leute waren aus dem Häuschen, sangen sich die Seele aus dem Leib. So wie schon den ganzen Tag über auf dem Open-Air-Festivalgelände. Dort hatten die Bands Kasalla, Querbeat, Paveier, Cat Ballou, Klüngelköpp und Miljö seit dem frühen Nachmittag die Stimmung ordentlich angeheizt und das Publikum zum Schwitzen gebracht, wozu aber sicher auch das drückend schwül-heiße Wetter beitrug.

Neuauflage für 2018 geplant

Tolle Geste des Veranstalters: Aufgrund der Wetterlage wurde Mineralwasser zum halben Preis der anderen Getränke angeboten. Den Fans war das Treibhausklima gleich. „Das ist wie Karneval im Sommer“, schwärmte Corinna Elschner (40), die mit einer Gruppe Freundinnen einen der begehrten Plätze vor der riesigen Bühne ergattert hatte. Inge Behrens (53) fügte hinzu: „Wir hören die Musik zu jeder Jahreszeit gerne“. Und Steffi Vöbel (39) sagte: „Ich bin dafür extra aus Baden-Württemberg angereist.“ Einig waren sich die drei Frauen, dass das Festival „der Hammer“ sei. „Dass man so hautnah an den Bands dran ist und sie nicht wie oft in Köln nur aus weiter Entfernung sieht“, meinte Inge Behrens.

Für die ganze Familie war das Festival konzipiert, und familiär ging es auch zu. Viele hatten sich auf Decken niedergelassen, genossen in Gruppen die Musik bei einem Kaltgetränk, spielten mit den Kindern Karten oder begleiteten sie beim kunterbunten Rahmenprogramm für Kinder.

Die „Harten“ zog es vor die Bühne, sie sangen jedes Lied textsicher mit, schwenkten bunte Ballons, streckten die Arme in die Höhe und ließen sich von der Stimmung mitreißen. „Das Feedback war durchweg positiv“, erklärte Mathias Schmidt von der veranstaltenden Agentur. „Tolle Organisation“ attestierte auch Besucher Frank Körner (51) den Verantwortlichen. Größten Wert hatte man auf Sicherheit gelegt. „Nach den Ereignissen bei Rock am Ring haben wir am Freitagabend noch einmal unser Konzept überdacht“, berichtete Schmidt. So auch für den Fall einer Unwetterwarnung, der dann ja auch eintrat. Ohne Panik, ganz entspannt verließen die Zuschauer das Festivalgelände Richtung Parkhaus. Die gesamte Veranstaltung sei friedlich geblieben, es habe keine nennenswerten Zwischenfälle gegeben, berichtete Schmidt am Sonntag und kündigte für 2018 eine Neuauflage an.

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