Deichsanierung in Troisdorf Keine Chance für Hochwasser

TROISDORF · Die Einwohner der Troisdorfer Stadtteile Bergheim, Müllekoven, Eschmar, Sieglar und Friedrich-Wilhelms-Hütte sollen sicher wohnen und vor Hochwasser geschützt sein. Darum wird schon seit den 1960er Jahren der Siegdeich immer wieder ausgebessert. Seit Mai 2014 findet die Deichsanierung im nunmehr fünften Bauabschnitt statt.

 Jede Menge Erdreich muss bewegt werden, um den Siegdeich sicherer und höher zu bauen.

Jede Menge Erdreich muss bewegt werden, um den Siegdeich sicherer und höher zu bauen.

Foto: Holger Arndt

Rund 24.000 Kubikmeter Erde werden laut Stadt Troisdorf bewegt, um den Hochwasserschutzdeich an der Sieg nachhaltig zu gewährleisten. Saniert wird der Deichabschnitt auf einer Länge von rund 1,2 Kilometern bis zur Autobahnbrücke der A 59. Die Basis für die Berechnung der notwendigen Arbeiten ist ein sogenannter Bemessungshochwasserstand von HQ 200 (Höhenquotient), ein 200-Jahre-Hochwasser.

Der Deich wird verbreitert, weiter stabilisiert und etwa 50 Zentimeter höher gebaut. Die Verbreiterung soll laut Verwaltung dazu führen, dass der Rad- und Wanderweg auf der Deichkrone verbreitert und damit sicherer und attraktiver wird. Unterhalb des Deichs wird ein "Deichverteidigungsweg" angelegt, um auch mit schweren Fahrzeugen bei Hochwasser schnell und effektiv zu Gefahrenstellen gelangen zu können. An der Unterführung der Autobahn 59 wird ein Schott installiert, das bei Hochwasser unkompliziert geschlossen werden soll.

Durch die Erdarbeiten rechnet die Stadt mit mehr als 2000 Lkw-Fahrten. Je nach Wetterlage soll voraussichtlich bis Ende Oktober gearbeitet werden. Immer wieder müsse die Konsistenz der Erde geprüft werden, damit das Deich-Bauwerk haltbar und standhaft ist. Nach der Deichsanierung folgt die Sanierung der Wirtschaftswege und der Bauwerke zum Hochwasserschutz an der A 59.

Zurzeit ist wegen der Bauarbeiten der Weg auf dem Deich zwischen Hüttenstraße und der Überführung der A 59 gesperrt. Die Umleitung für Fußgänger und Radfahrer führt über einen Weg vor dem Deich zur Sieg hin bis zur Meindorfer Allee. Nach Auskunft der Stadt war der Bauabschnitt an der Autobahn, der genau mit der Sanierung der Bonner Nordbrücke zusammenfällt, schon über Jahre geplant gewesen.

Die aktuelle Ertüchtigung wird mit Kosten von rund drei Millionen Euro veranschlagt. Das Land übernimmt 60 Prozent. Träger der Maßnahme ist der Deichverband Untere Sieg, Koordinator dessen Geschäftsführer Peter Schmitz. 1968 hat der Verband den Deichschutz übernommen. Verbandsvorsteher ist Claus Chrispeels, Co-Dezernent im Technischen Dezernat und Leiter des Stadtplanungsamts im Rathaus.

Im Zusammenhang mit dem Hochwasserschutz an der Sieg ist der Mühlengraben von besonderer Bedeutung, der schon im Jahr 1190 zur Regulierung von Sieg und Agger angelegt worden war. Der Deichverband achtet vor allem auf die Funktionsfähigkeit der Ableitung des Mühlengrabens an der Agger, der Schleuse in Troisdorf-Müllekoven und des Absperrwerks an der A59.

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