Stadtteilpark Friedrich-Wilhelms-Hütte Kiosk in Troisdorf sucht neuen Betreiber

TROISDORF · Nach 25 Jahren hören Tülin und Sabri Korkmaz als Pächter des Kiosks im Stadtteilpark Friedrich-Wilhelms-Hütte in Troisdorf auf. Die Stadt sucht jetzt einen Nachfolger.

 Der Kiosk im Stadtteilpark Friedrich-Wilhelms-Hütte in Troisdorf.

Der Kiosk im Stadtteilpark Friedrich-Wilhelms-Hütte in Troisdorf.

Foto: Hanjo Wimmeroth

Als vor einem Vierteljahrhundert die Stadt Troisdorf auf der „Hött“, dem Ortsteil Friedrich-Wilhelms-Hütte, einen Stadtteilpark mit Grünanlagen und verschiedenen Sportflächen einrichtete, sollte auch ein bisschen Versorgung dabei sein. Die Lösung war ein Kiosk – und der wurde in einem runden, blauen Turm untergebracht. Unten ein kleiner Verkaufsraum, oben ein ebenso kleines Lager, zwei Toiletten, fertig war der Bau.

Nun musste auch ein Betreiber für den Kiosk gefunden werden. Das war die Gelegenheit für Tülin und Sabri Korkmaz sich selbstständig zu machen. Das Ehepaar war als Gastarbeiter nach Deutschland gekommen, Ehefrau Tülin hatte zwölf Jahre am Fließband gearbeitet und Lust darauf bekommen, ihr eigener Chef zu werden. Sabri Korkmaz arbeitete indes noch eine Weile bei einer Troisdorfer Kunststofffirma weiter. Am 1. Juli 1992 war es dann soweit: Der Kiosk im Park wurde eröffnet werden. Heute – nach 25 Jahren aber geben die Eheleute Korkmaz den Kiosk auf. Mehr Zeit haben für sich selbst, ist ein Hintergrund, den Lebensabend genießen zu wollen, sagt Frau Korkmaz, aber ein bisschen traurig sei sie auch.

Nur der blaue Turm stand damals. „Da war nichts als Erde drum herum und bei Regen Schlamm“, erinnert sich Sabri Korkmaz. So packte er an, besorgte Bodenplatten, verlegte die mit Genehmigung der Stadt rund um den Turm. Die Stadt fand das gut und beteiligte sich an den Kosten. Der Laden begann jedenfalls gut zu laufen, „wir verkauften ein klassisches Kiosk-Sortiment“, lacht Tülin Korkmaz: Zigaretten, Getränke, Zeitungen und Zeitschriften, Eis und Süßwaren. „Nein, nein“, winken die beiden lachend ab, Waschmittel, Zahnpasta oder Motoröl habe es bei ihnen nie gegeben.

Und wenn's gut läuft, investiert ein Unternehmer auch. So baute die Familie eine Überdachung an den Turm an, sodass die Gäste auch bei Regen im Freien sitzen können, ein kleiner, gemütlicher Wintergarten folgte. „Damit wir auch in der mauen Zeit des Winters wenigstens etwas Umsatz machen konnten“, erinnern sich die Korkmaz'. „Das ist ein richtiger kleiner Biergarten geworden“, ergänzt Tochter Youca Weinrebe.

Der Kiosk wurde jedenfalls zu einem sozialen Mittelpunkt in dem Stadtteil. Karnevalspartys, Weihnachtsfeiern und Fußball gucken: Bei Korkmaz lief so einiges. Als 1999 ein gewaltiges Erdbeben die Türkei erschütterte, veranstalteten sie eine große Spendenaktion für die Erdbebenopfer und brachten 25 000 D-Mark zusammen.

Am 30. September ist also für die Familie Korkmaz Ruhestand angesagt. Die Stadt aber sucht einen neuen Betreiber. Der Rundbau hat eine Nutzfläche von 49 Quadratmetern, der Wintergarten 20 Quadratmeter, die Freifläche umfasst 236 Quadratmeter. Hinzu kommt noch eine Fertiggarage von rund zwölf Quadratmetern, die als Lagerraum genutzt werden kann. Wer Interesse hat, wendet sich an Dagmar Schubert vom städtischen Gebäudemanagement unter 02241/900687 oder per E-Mail SchubertD@troisdorf.de. Ebenso finden sich Infos auf der Homepage der Stadt, www.troisdorf.de.

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