Taten gefilmt und hochgeladen Troisdorfer soll eigene Frau im Schlaf vergewaltigt haben

Bonn · Einem Troisdorfer wird vorgeworfen, seine Frau mehrfach im Schlaf vergewaltigt zu haben, die Taten gefilmt und die Aufnahmen veröffentlicht zu haben. Seit diesem Dienstag muss er sich vor dem Bonner Landgericht verantworten.

 Der Angeklagte (r.) mit Rechtsanwalt Volker Fritze im Schwurgerichtssaal des Bonner Landgerichts.

Der Angeklagte (r.) mit Rechtsanwalt Volker Fritze im Schwurgerichtssaal des Bonner Landgerichts.

Foto: Peter Kölschbach

Das Medieninteresse vor dem großen Schwurgerichtssaal im Bonner Landgericht war groß: Seit Dienstagmorgen muss sich dort ein ein 49-Jähriger Troisdorfer unter anderem wegen Vergewaltigung vor den Richtern der vierten Großen Strafkammer verantworten. Dem Mann wird von der Staatsanwaltschaft vorgeworfen, seine eigene Frau im Schlaf missbraucht zu haben. Die Verbrechen soll er obendrein gefilmt und die Aufnahmen anschließend auf eine Porno-Plattform im Internet hochgeladen haben. Angeklagt ist der Troisdorfer wegen besonders schweren sexuellen Missbrauchs und Vergewaltigung einer widerstandsunfähigen Person sowie Verletzung ihres höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen.

Nur wenige Minuten nach dem Einzug der Richter war der Prozess für die Medienvertreter und die Öffentlichkeit dann allerdings schon wieder vorbei: Auf Antrag der Verteidigung schloss die Kammer unter dem Vorsitz von Klaus Reinhoff die Öffentlichkeit von dem weiteren Verfahren aus. Hinter den nun verschlossenen Türen dürften am Dienstag und an den kommenden Verhandlungstagen einige schockierende Details aus dem rund zwanzigjährigen Eheleben des 49-jährigen Angeklagten zur Sprache kommen.

Ehepaar ist mittlerweile geschieden

Die Vorwürfe wiegen schwer: Der Angeklagte soll die Tatsache, dass seine Frau regelmäßig Schlafmittel nahm, zur Durchführung seiner Verbrechen ausgenutzt haben. Insgesamt acht Vergewaltigungen im Zeitraum zwischen August 2016 und Mai 2018 werden dem Ehemann vorgeworfen. Dazu muss er sich für das Abfilmen und Veröffentlichen der Taten verantworten.

Aufgeflogen ist die Vergewaltigungsserie erst nach einem Streit des Paares im Dezember 2019: Die Frau hatte die Bilder von sich auf dem Handy ihres Gatten entdeckt. Mittlerweile ist das frühere Ehepaar geschieden und die Frau wird – falls der Angeklagte ihr nicht mit einem Geständnis eine Aussage erspart – wohl demnächst in den Zeugenstand treten.

Wir wollen wissen, was Sie denken: Der General-Anzeiger arbeitet dazu mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Wie die repräsentativen Umfragen funktionieren und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.

Meistgelesen
Hier sehen Mieter rot
Neues Luxus-Quartier in Bonn Hier sehen Mieter rot
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort