Förderzusage vom Bund Troisdorf bekommt Geld für Innenstadtentwicklung

Troisdorf · Auch der Rewe hat seine Filiale im City-Center geschlossen. Die Stadt Troisdorf bleibt zuversichtlich. Sie bekommt einen weiteren Millionenbetrag, um dem massiven Leerstand in der Innenstadt entgegenzutreten.

 Viele Leerstände gibt es in der Troisdorfer Innenstadt.

Viele Leerstände gibt es in der Troisdorfer Innenstadt.

Foto: Dylan Cem Akalin

Jetzt hat auch noch der Rewe-Markt im Troisdorfer City-Center geschlossen. Doch Troisdorfs Stadtsprecherin Bettina Plugge sieht zuversichtlich in die Zukunft – durch Förderprogramme finanziell unterstützt, habe die Stadt einiges vor.

„Der Inhaber des Ladenlokals, in dem der Rewe war, führt Gespräche zur Folgenutzung“, sagt Plugge. Entgegen in der Bevölkerung kursierendem Gemunkel werden die dort ebenfalls untergebrachten Geschäfte von Aldi und Peek & Cloppenburg indes weiter bestehen bleiben. Wie berichtet, kämpft die Stadt gegen erheblichen Leerstand in der City an. Vor allem rund ums Forum Troisdorf, das frühere Hertie-Gebäude, sieht es trostlos aus. Der Buchhändler gegenüber vom Forum ist mittlerweile an einen anderen Standort in der Troisdorfer Innenstand umgezogen. Das Schuhgeschäft Deichmann bleibt auch weiter in der Fußgängerzone. „Troisdorf ist für uns grundsätzlich ein attraktiver Standort“, so ein Unternehmenssprecher.

Anmietung leer stehender Ladenlokale geplant

Plugge hat aber auch gute Nachrichten. Zum Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ habe die Stadt gerade die Förderzusage erhalten. „Der Zuwendungsantrag wird aktuell vorbereitet“, sagte sie. Das in Bonn ansässige Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) setzt das Bundesprogramm im Auftrag des Bundesbauministeriums um. Neben Bonn ist Troisdorf die einzige Kommune in der Region, die von der Förderung profitiert. Während Bonn für ein Konzept für den Stadtteil Bad Godesberg 980.250 Euro erhält, bekommt Troisdorf 1.061.250 Euro. Sie hatte ihr Konzept „ZentrenSmartBeleben“ eingereicht. Für die Innenstadt von Troisdorf und teilweise auch für Ortsteilzentren sollen „bestehende Planungen zu einer räumlichen Gesamtstrategie für eine lebendige und resiliente Innenstadt zusammengeführt“ werden. Unter anderem sind ein Zentrenmanagement, die Anmietung leer stehender Ladenlokale und eine digitale Zentrenstrategie geplant.

Zuschussgelder vom Land

Darüber hinaus hatte Troisdorf Fördermittel des Landes NRW in Höhe von 1.014.914 Euro als Sofortprogramm für die Innenstadt bekommen. Wie berichtet, will die Stadt leer stehende Ladenlokale und Gastronomieräume in der Innenstadt befristet für bis zu zwei Jahre anmieten und für eine reduzierte Miete ansiedlungswilligen Geschäftsleuten weiterverpachten. Voraussetzung ist allerdings, dass die Eigentümer bereit sind, die Miete um 30 Prozent gegenüber der Altmiete zu senken. Dann nämlich würde die Stadt einen Großteil der Miete übernehmen.

Im November 2021 standen Plugge zufolge 37 Ladenlokale leer. Nach Ansprache der Eigentümer und Vermieter durch die Stadt und die Troisdorfer Wirtschaftsförderungs- und Stadtmarketing GmbH (Trowista) erklärten sich bis heute 20 Eigentümer und Vermieter von Ladenlokalen bereit, an diesem  Programm teilzunehmen. „Vermieter der übrigen 17 Ladenlokale werden weiterhin aktiv beworben, unter anderem durch ein erneutes Anschreiben der Stadt mit Hinweis auf die Vorteile eines neu etablierten Quartiersarchitekten“, sagt die Stadtsprecherin.    

Bisher seien vier Mietverträge im Rahmen des Verfügungsfonds unterschrieben worden, zwei weitere Verträge stünden kurz vor der Unterschrift. Nach Einschätzung der Trowista ist die Resonanz der teilnehmenden Eigentümer „gut“. Die Resonanz der Mietinteressenten sei „als befriedigend bis gut zu bewerten“. Durch das Beratungsangebot eines Quartiersarchitekten soll die Bereitschaft an der Teilnahme weiter gesteigert werden. Plugge: „Die Anzahl der Interessenten übersteigt aktuell das Angebot, allerdings passen nicht immer die Nutzungskonzepte und -ansprüche zu den entsprechenden Ladenlokalen. Auch die Pandemie sorgt für Verunsicherung bei der Neugründung oder einer Erweiterung des eigenen Unternehmens.“

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