Urteil in Siegburg Mann aus Troisdorf erhält nach Angriff auf Polizisten Bewährungsstrafe

Siegburg/Troisdorf · Ein 29-jähriger Troisdorfer musste sich am Dienstag vor dem Siegburger Amtsgericht verantworten. Ihm wurden gefährliche Körperverletzung und ein Angriff auf die einschreitenden Polizisten vorgeworfen. Er gestand und erhielt eine Bewährungsstrafe.

 Ein 29-Jähriger stand am Dienstag unter anderem wegen Körperverletzung vor Gericht. (Symbolbild)

Ein 29-Jähriger stand am Dienstag unter anderem wegen Körperverletzung vor Gericht. (Symbolbild)

Foto: picture alliance / dpa/Peter Steffen

Gleich zu Beginn der Verhandlung am Dienstagmorgen am Siegburger Amtsgericht kam der Angeklagte glimpflich davon: Da er nicht zum geplanten Termin erschien, setzte Richterin Elisabeth Signing Fosso den Haftbefehl wieder in Vollzug. Der 29-Jährige wäre daraufhin verhaftet worden und hätte im Gefängnis auf einen neu angesetzten Termin warten müssen. Mit zwanzig Minuten Verspätung stand der Troisdorfer aber doch noch in der Tür, die gerade entlassenen Zeugen konnten alle schnell wieder zurückgerufen werden. Das Gericht hat ihn am Ende wegen Körperverletzung zu einer neunmonatigen Freiheitsstrafe mit einer dreijährigen Bewährungszeit verurteilt.

Ende Januar dieses Jahres soll der Angeklagte im volltrunkenen Zustand am späten Abend zwei Kennzeichen eines Autos in seiner Nachbarschaft in Müllekoven abgeschraubt haben. Ein Anwohner stellte in der Nähe gerade seine Motorräder auf, die zuvor umgeschmissen worden waren. Er wurde auf den Betrunkenen aufmerksam und stellte ihn zur Rede. Im Laufe der zunächst verbalen Auseinandersetzung soll der Angeklagte den Zeugen mit den demontierten Nummernschildern auf den Kopf geschlagen haben, dann habe er ihm mit Faustschlägen Platzwunden an den Lippen verursacht.

Angeklagter erhält günstige Sozialprognose

Die Polizei schritt ein und verhaftete den Angreifer. Im Streifenwagen habe er sich jedoch aggressiv verhalten. Einer der drei Beamten habe einen versuchten Kopfstoß des Angeklagten abwehren müssen. Ein erster Alkoholtest bei dem Widerständigen ergab einen Wert von 2,1 Promille. Eine zweite Tat ereignete sich im Mai dieses Jahres: Im Streit soll der Troisdorfer zwei Bekannte mit der flachen Hand ins Gesicht geschlagen haben.

Bei der Verhandlung im Amtsgericht zeigt sich der Angeklagte vor Richterin Signing Fosso und der Staatsanwaltschaft geständig. Die meisten der acht erschienenen Zeugen konnten direkt wieder entlassen werden. Als einziger befragt wurde der Geschädigte der Auseinandersetzung in Müllekoven, der glaubhaft bestätigen konnte, dass der 29-Jährige ihn in diesem Fall nicht mit der flachen Hand, sondern mit der Faust getroffen habe. Trotz einiger einschlägiger sowie anderweitiger Vorstrafen erhielt der Angeklagte eine günstige Sozialprognose, die Körperverletzungen wurden als minderschwere Fälle gewertet.

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