Bürgerbefragung Die Stadt Troisdorf will die beliebtesten Verkehrsmittel ermitteln

Troisdorf · 9000 zufällig ausgewählte Haushalte in Troisdorf erhalten in den kommenden Tagen Post vom Bürgermeister. Alexander Biber bittet die Bürgerinnen und Bürger, an der Haushaltsbefragung zu Mobilität teilzunehmen.

Um in Zukunft besser auf die Bedürfnisse seiner Bürger einzugehen, führt Troisdorf eine Haushaltsbefragung zu Mobilität durch.

Um in Zukunft besser auf die Bedürfnisse seiner Bürger einzugehen, führt Troisdorf eine Haushaltsbefragung zu Mobilität durch.

Foto: Hans-J. Wimmeroth/Hanjo (FM) Wimmeroth

Um die Mobilität der Zukunft zu gestalten, holt die Stadt Troisdorf ihre Bürgerinnen und Bürger mit ins Boot. In einer Haushaltsbefragung bittet die Stadtverwaltung sie, Angaben zu ihrem Mobilitätsverhalten zu machen. Die Troisdorfer sollen Auskunft darüber geben, welche Wege sie in der Stadt zurückgelegen und welche Verkehrsmittel sie dafür nutzen. Auch sollen sie sich dazu äußern, wie ihrer Meinung nach die Mobilität in Troisdorf verbessert werden kann. Vom 18. bis 27. April wird ein Dortmunder Planungsbüro die Befragungen durchführen.

Wichtige Fragen für die Zukunft der Mobilität

Die zufällig ausgewählten Haushalte sind postalisch zur Befragung eingeladen. Sie können sich dabei online, per Post oder telefonisch beteiligen. „Damit können wir für jede Person eine geeignete Form der Beteiligung anbieten“, so Sophia Middendorf, Expertin für Mobilitätsbefragungen des beauftragten Planungsbüros. „Wir wollen die Mobilität der Zukunft gemeinsam mit unseren Bürgerinnen und Bürgern gestalten und noch stärker auf ihre Bedürfnisse eingehen“, sagt Bürgermeister Alexander Biber und hofft auf eine rege Beteiligung: „Je mehr Bürgerinnen und Bürger mitmachen, desto zuverlässiger werden die Ergebnisse.“

Schon 2016 hatte Troisdorf die Haushalte im Stadtgebiet zur Mobilität befragt. Heraus kam damals, dass die Troisdorfer etwa ein Drittel der Wege entweder zu Fuß – 17 Prozent – oder mit dem Fahrrad ebenfalls – 17 Prozent – zurückgelegten. Für 12 Prozent der Wege nutzten sie öffentliche Verkehrsmittel. Mit 54 Prozent bestritten die Troisdorfer 2016 über die Hälfte der Wege mit dem Auto. Diese Ergebnisse werden nun aktualisiert. Teil der Befragung ist ein Wegeprotokoll für jede Person ab sechs Jahren. Hier sind die Befragten angehalten, alle an einem Werktag zurückgelegten Strecken und genutzten Verkehrsmittel zu dokumentieren: den Gang zum Bäcker ebenso wie die Fahrt zur Arbeit, zum Supermarkt oder ins Fitnessstudio. „Die Daten werden anonym ausgewertet und alle personenbezogenen Angaben im Anschluss vernichtet“, schreibt die Stadt Troisdorf in ihrer Mitteilung. Erste Ergebnisse erwartet sie im Sommer.

Kreisweite Befragung geplant

Was Troisdorf für das Stadtgebiet macht, findet auch auf Bundesebene statt: Bundesverkehrsministerium, Länder, Landkreise und Verkehrsverbünde haben sich für die Studie „Mobilität in Deutschland“ (MiD) zusammengeschlossen. Auch der Rhein-Sieg-Kreis und der Verkehrsverbund Rhein-Sieg sind Teil des Projekts, das bundesweit 185.000 Haushalte befragen wird. Das infas Institut für angewandte Sozialwissenschaften aus Bonn führt ab Ende März in zufällig ausgewählten Haushalten im Kreis Interviews zu Mobilität und Verkehrsmitteln durch. „Wir benötigen eine gute Datenbasis für die Verkehrsplanung im Rhein-Sieg-Kreis. Deshalb bitten wir die ausgewählten Haushalte um aktive Teilnahme an der Befragung“, sagt André Berbuir, Leiter Stabsstelle Verkehr und Mobilität des Rhein-Sieg-Kreises.

Über die Alltagsmobilität hinaus soll die Studie Erkenntnisse zur Wirkung von Homeoffice-Regelungen, zu Anforderungen im Fuß- und Radverkehr und zu Entwicklungen im öffentlichen Verkehr wie etwa durch das Deutschlandticket bringen. Auch die Nutzung von Elektrofahrzeugen soll erforscht werden, ebenso Umweltauswirkungen und der CO2-Fußabdruck im Verkehr. Ein weiterer Fokus der Studie liegt darauf, wie Menschen mit Behinderung Mobilität erfahren und nutzen.

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