Zeit der leeren Räume vorbei Museen in Troisdorf haben wieder geöffnet

Troisdorf · Die Museen auf Burg Wissem in Troisdorf sind wieder für Besucher geöffnet. Die Ausstellung zu Michael Ende ist aufgrund der Corona-Pandemie bis September verlängert worden.

 Karoline Keltsch macht es vor: So geht Abstandhalten und Desinfektion in den Troisdorfer Museen auf Burg Wissem.

Karoline Keltsch macht es vor: So geht Abstandhalten und Desinfektion in den Troisdorfer Museen auf Burg Wissem.

Foto: Hans-Werrner Klinkhammels/Hans-Werner Klinkhammels

Die Corona-Pandemie hat tiefe Schneisen in die deutsche Kulturlandschaft geschlagen. Museen aller Art waren davon betroffen. Auch das Bilderbuchmuseum und das Musit in der Burg Wissem in Troisdorf und das Fischerei-Museum in Bergheim blieben nicht verschont. Gleichzeitig musste die Tourist-Information, wie das Musit im Neubau der Burg Wissem angesiedelt, schließen. „Wir waren nicht untätig, es gab genug zu tun, aber es fühlte sich seltsam an“, konstatiert Pauline Liesen, Leiterin der städtischen Museen auf Burg Wissem.

Doch die Zeit der leeren Räume ist vorbei. Seit dem 13. Mai hat die Burg Wissem mit ihren Museen wie auch die Gastronomie dort wieder geöffnet – unter Einhaltung der Hygienevorschriften. Und dabei ist im Bilderbuchmuseum eine ganze Menge zu beachten. Der Museumsbesucher hat einen Kontaktbogen auszufüllen, es gibt Abstandsmarkierungen und einen Desinfektionsspender. Hinzu kommen Abstandsinfos auf mobilen Ständern, die bei Bedarf aufgestellt werden können. Ein Plakat mit Piktogrammen erklärt die Regeln, vor der Kasse sind Plexiglasscheiben montiert, eine Wegführung auf dem Boden zeigt die vorgegebene Richtung. Auch darüber, wie viele Menschen maximal in den einzelnen Räumen sein dürfen, wird informiert. Auf den Sitzbänken sind Abstandsinfos angebracht. Die Audiostation verfügt derzeit über keinerlei Kopfhörer, vielmehr wird der Raum beschallt.

Bastelstationen vorübergehend deaktiviert

Ein rotes Licht an der Treppe zeigt an, dass man warten muss, zwei kleinere Räume wurden komplett geschlossen. „Besonders für die Kinder ist es schade, dass auch die Bastelstationen vorübergehend deaktiviert sind. Dafür geben wir aber gerne Basteltüten aus, die mit nach Hause genommen werden können“, erzählt Liesen und zeigt, was zur aktuellen Michael Ende-Ausstellung angeboten wird. „Mit Buchstaben kann gearbeitet werden und die Kinder können den Turm der Kindlichen Kaiserin nachbauen“, erklärt sie.

All diese Maßnahmen zu erledigen bedeutete zwar viel Arbeit, aber geringe Kosten, so die Museumsleiterin. „Das meiste haben wir selbst gemacht, ein wenig Unterstützung gab es vom Deutschen Museumsbund. Wir haben die allgemeinen Corona-Schutzverordnungen auf unsere aktuelle Situation heruntergebrochen, zudem schaut der Arbeitsschutz auf die Sicherheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Überwachungskameras kontrollieren die Abstandsvorgaben.“

Verweildauer ist kürzer als gewöhnlich

Es ist alles vorbereitet. „Jetzt fehlen uns natürlich die Schulklassen, Vorschulkinder und Kindergartengruppen, aber die Besucher dürfen wiederkommen und sind herzlich willkommen“, lädt die Museumsleiterin die Menschen wieder zum Besuch der Ausstellungen ein. Und Regina Kühnöl vom Service und Management ergänzt: „Viele Besucher trauen sich noch nicht, fragen nach, informieren sich und sind vorsichtig.“ Ihre Kollegin Karoline Keltsch ergänzt: „Die Verweildauer ist kürzer als gewöhnlich und manche scheuen sich aus Datenschutzgründen, den Kontaktbogen auszufüllen.“

Gegenüber im Neubau der Burg Wissem befinden sich das Museum für Stadt- und Industriegeschichte (Musit) sowie die Tourist-Information. Hier gelten gleiche Vorgaben. Ilonka Vorholz arbeitet wie selbstverständlich mit Maske. Mit manch wenigen Handgriffen wurde auch hier viel für Abstand und Hygiene getan.

Verlängerung der Ausstellung bis in den September

„Wir sind in der Improvisation sehr geübt“, sagt Liesen. Die war auch notwendig, sollte doch die Michael Ende-Ausstellung im Bilderbuchmuseum bereits Mitte Juni beendet sein. Nun hat man sich aber – da in den letzten zwei Monaten niemand die Ausstellung besuchen konnte – auf eine Verlängerung bis in den September hinein geeinigt. Anschließend wird aus eigenem Bestand eine Märchenausstellung organisiert. Der Jahreshöhepunkt – eine Ausstellung über die Cornelia Funke-Werke, wie etwa die Tintenherz-Trilogie – wird auf einen späteren Zeitpunkt im nächsten Jahr verschoben. Schließlich soll die Autorin aus Los Angeles dazu nach Troisdorf eingeladen werden.

Das Bilderbuchmuseum und das Musit sind dienstags, mittwochs, donnerstags und freitags von 11 bis 17 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen von 10 bis 18 Uhr offen. Das Fischereimuseum in Bergheim ist nur sonntags von 12 bis 17.30 Uhr geöffnet. Mehr Infos unter https://www.troisdorf.de/web/de/freizeit_kultur/kultur/museen/index.htm.

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