Sankt-Johannes-Hospital in Troisdorf Neue psychiatrische Abteilung soll Bedarf decken

Troisdorf · Das Sankt-Johannes-Hospital in Troisdorf erhält einen dreistöckigen neuen Anbau für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik. Dieser soll den Bedarf im rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis abdecken.

 Wo jetzt noch Wiese ist, soll bald die neue Abteilung entstehen: Fachkräfte aus Troisdorf und Dinslaken wirken an der Planung mit.

Wo jetzt noch Wiese ist, soll bald die neue Abteilung entstehen: Fachkräfte aus Troisdorf und Dinslaken wirken an der Planung mit.

Foto: Jana Fahl

GFO-Kliniken reagieren auf Bedarf im Rechtsrheinischen und richten neue Abteilung für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik ein. Psychosomatik im Marien-Hospital in Bonn-Kessenich zieht nach Troisdorf um. Der Träger will rund 100 Pflegekräfte einstellen.

Das Sankt-Johannes-Hospital in Troisdorf-Sieglar plant einen Neubau mit einer Abteilung zur Behandlung von psychisch erkrankten Menschen. Die Einrichtung aus der Reihe der GFO-Kliniken möchte mit einer neuen Abteilung für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik den Bedarf im rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis abdecken.

„Es gibt einen zunehmenden Bedarf für die Versorgung psychisch erkrankter Menschen in NRW“, erklärte Verwaltungsdirektor Bertin Blömer am Mittwoch bei der Vorstellung der Pläne. Das habe die Krankenhausplanung des Gesetzgebers ergeben, der nun eine wohnortnahe, vernetzte und patientenorientierte Versorgung fordere. Die in Troisdorf geplante Kombination aus Psychiatrie und Psychosomatik gebe es im rechtsrheinischen Kreisgebiet nicht, vielmehr handele es sich in der Region bisher um einzelne Standorte für jeweils eines der Fachgebiete.

„Wir wollen beide Disziplinen unter einem Dach vereinen und trotzdem die Besonderheiten herausstellen“, sagte Barbara Florange, Chefärztin für Psychiatrie und Psychotherapie am GFO Hospital Dinslaken, die mit ihren Erfahrungen die Planungen für die neue Abteilung unterstützt.

16 Millionen Euro stellt der Träger für einen dreistöckigen Neubau zur Verfügung. Dieser soll auf einer Grünfläche neben dem Haupthaus entstehen. Geplant ist eine neue Abteilung mit 40 stationären und 20 teilstationären Plätzen. Neben einer Ambulanz, einer Intensivstation und einer Tagesklinik soll eine Krankenhausbehandlung im häuslichen Umfeld des Patienten ermöglicht werden. Ein beruhigendes Gestaltungskonzept soll unruhige und angespannte Patienten beruhigen. Eine patientengerechte Betreuung unter Einbezug des familiären Umfeldes soll Konflikte vermeiden.

Mit einziehen in den Neubau soll die Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des Sankt-Marien-Hospitals in Bonn-Kessenich. „Das Rechtsrheinische ist im Bereich Psychosomatik deutlich unterversorgter als das linksrheinische Gebiet mit den Städten Bonn und Köln“, sagte Michael Langenbach, Chefarzt der Abteilung in Kessenich, die bereits seit 1976 Bestand hat. Es handele sich aber um eine rein stationäre Einrichtung, eine Ambulanz sowie eine Tagesklinik fehlen bisher. Das soll sich mit dem Umzug ändern. „Ich hoffe, dass auch das Linksrheinische davon profitieren wird“, meinte Langenbach.

Für den psychosomatischen Bereich wechseln 35 Mitarbeiter aus Kessenich mit nach Troisdorf. Rund 100 psychiatrisch ausgebildete Pflegekräfte sollen in der stationären Pflege eingestellt werden. Wie viel Personal in der Ambulanz benötigt werde, sei noch nicht sicher. „Wir suchen Mitarbeiter, die sich entwickeln wollen und gemeinsam den Bereich aufbauen möchten“, so Florange. Das Pflegepersonal soll bei der Planung Gehör finden, Pflegekräfte aus dem GFO Hospital in Dinslaken wirken mit ihren Erfahrungen bei der Planung mit.

Schon vor der Fertigstellung des Neubaus soll in freien Räumen bereits mit der Arbeit begonnen werden. Baubeginn ist voraussichtlich im ersten Quartal 2020. Die Zusammenlegung mit der psychosomatischen Abteilung aus Kessenich erfolge indes frühstens 2021.

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