Müllentsorgung in Troisdorf Neuer Wertstoffhof in Troisdorf in Betrieb
Troisdorf · Das Schlangestehen hat nun ein Ende, weil das Entsorgungsunternehmen des Rhein-Sieg-Kreises die Anlieferung der Wertstoffe entzerrt. Neue Anlage kostete vier Millionen Euro.
Abfall muss fachgerecht entsorgt werden – egal, ob es sich um Hausmüll, Plastikmüll, Papiermüll, Biomüll, Sondermüll oder Elektroschrott handelt. Für die letzten beiden Dinge gibt es keine Tonne im Rhein-Sieg-Kreis, und manches passt auch einfach nicht da hinein. Darum können Haushalte über das Angebot von Abholung von Weißer Ware und von Sperrmüll hinaus ihren Abfall selbst an vier Wertstoffhöfen zur Entsorgung bringen. Im Troisdorfer Stadtteil Friedrich-Wilhelms-Hütte hieß es aber an Samstagen oder Brückentagen – Schlangestehen. Es bildeten sich Rückstaus bis zur Siegbrücke. Abfertigungszeiten von mehr als einer Stunde waren keine Seltenheit.
Doch das hat nun ein Ende, verspricht Ludgera Decking. Zusammen mit Landrat Sebastian Schuster und Troisdorfs Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski eröffnete die Geschäftsführerin der Rhein-Sieg-Abfallwirtschafts-Gesellschaft (RSAG) am Mittwoch den neuen Wertstoffhof an der Josef-Kitz-Straße 20. Der ist nur „einen Steinwurf von dem alten entfernt“, wie Schuster sagte. Nach knapp 14-monatiger Bauzeit steht die neue Entsorgungsanlage, die die seit 1984 bestehende an der Josef-Kitz-Straße 1 nur 400 Meter weiter ergänzt, ab 1. April für Privatkunden und gewerbliche Kleinbetriebe zur Verfügung. Nach neuestem Standard für vier Millionen Euro erbaut, findet nun die Trennung von Großanlieferern statt. Nicht nur das sorgt für deutlich schnellere Abfertigungszeiten, sondern auch die verbesserte Verkehrsführung und die übersichtlichen Entladungsstellen.
„Die neue Lösung war notwendig“, so die RSAG-Chefin. Privatfahrzeuge, Müllwagen, Schwerlastzüge und Containerfahrzeuge mussten bisher dieselben Wege nutzen, was durch den begrenzten Platz zu erheblichen Anlieferproblemen geführt hatte. „Für die Mitarbeiter und die Kunden wird es nun angenehmer werden“, so Decking und wirft zusammen mit Landrat und Bürgermeister den ersten Sperrmüll in einen der noch jungfräulich erscheinenden 18 grünen Container. Im Unterschied zur alten Anlage gibt es hier nicht nur deutlich mehr davon, sondern auch keine Waage mehr, denn hier kommen nur die Kleinanlieferer rein, wie Thomas Kötting erläutert. Der Betriebsleiter Entsorgungsanlagen verweist auf die Anlieferungs- und Umfahrungsspuren, die um die kreisrund angeordneten Container verlaufen. Beim Entladen kann man direkt davor halten und wird durch einen zwei Meter breiten Dachüberstand noch vor Regen geschützt.
Ein Stück weiter warten vier Schüttboxen auf Bauschutt, der sortiert wird in Material für die klassische Mineralstoff- und die Bodendeponie. Eine weitere Schüttbox ist für Entrümpelungsunternehmen bestimmt, die vierte dient als Reserve, wie Kötting sagt. Direkt gegenüber verweist er auf zwei Andockstellen für die 7,5-Tonnen-Kofferfahrzeuge, die an Supermärkten kleine Elektro-Altgeräte annehmen, sowie die sieben Ladebühnen für die Elektroschrott-Container. Zum guten Schluss gibt es noch eine Schadstoffsammelstelle, die als einzige mit einer Waage ausgestattet ist. „Mehr als 50 Kilo sind kostenpflichtig“, erklärt der Betriebsleiter diesen Umstand. Für die 18 RSAG-Beschäftigten steht dahinter ein modernes Gebäude mit Büros, Aufenthaltsraum, Toiletten und Küche zur Verfügung. „Kunden müssen hier nicht mehr rein“, erläutert Kötting den Unterschied zur alte Anlieferstelle.