Die grüne Fee ermittelt wieder Nina Röttger spricht über ihren zweiten Krimi

Troisdorf · In der Nibelungenstadt Xanten steht das alljährliche Siegfriedspektakel an. Auch Isa Bocholt, besser bekannt als „grüne Fee von Absinth“, ist dabei. „Die grüne Fee und das rote Blut“ heißt der zweite Krimi aus der Feder der Troisdorfer Autorin Nina Röttger.

 Hat ein Faible für Mittelalter-Spektakel: Nina Röttger.

Hat ein Faible für Mittelalter-Spektakel: Nina Röttger.

Foto: Nadine Quadt

Isa Bocholt, die grüne Fee, ist wieder Protagonistin. Was zeichnet sie als Charakter aus?

Nina Röttger: Klein von Statur, groß von der Klappe her, könnte man vielleicht sagen. Ich versuche das immer ein bisschen damit zu beschreiben. Es gibt in Horrorfilmen immer eine Frau, die total unbedarft in ein Haus reingeht. Das ist eigentlich Isa. Sie ist manchmal ein bisschen nervig, ein bisschen leichtsinnig, aber auch sehr mutig.

Die Krimis spielen bei großen Mittelalterspektakeln. Erst auf dem Mittelalter-Weihnachtsmarkt in Siegburg, jetzt in Xanten. Was fasziniert Dich an diesen Schauplätzen?

Röttger: Zum einen ist es so, dass ich den Weihnachtsmarkt in Siegburg kenne, seit ich drei bin. Und das ist etwas, das ich immer sehr schön fand. Es ist eine andere Welt, in die man eintaucht. Und nach Xanten hat mich mit 17 meine beste Freundin mitgenommen. Seitdem sind wir da öfter hingefahren. Es ist eine andere Sprache, eine andere Zeit in dem Sinne. Das hat etwas Magisches.

Bist Du auch dabei aktiv und nimmst an den entsprechenden Rollenspielen auf den Festen teil?

Röttger: Nein, dafür habe ich leider nicht die Zeit. Ich habe zwar ein paar Klamotten zu Hause in diesem Stil und etwas Krimskrams, aber dass ich in einem richtigen Heerlager mitmache ... das nicht.

Isa hat den Künstlernamen „ grüne Fee von Absinth“. Wie bist Du darauf gekommen?

Röttger: Das ist auch ein Thema, das hat gar nichts mit Mittelalter zu tun. Das hat etwas zu tun mit meiner allerliebsten Liebesszene im Film, und die stammt aus Bram Stoker's Dracula mit Gary Oldman und Winona Ryder. Dracula verliebt sich ja in Mina Harker, weil sie aussieht wie seine verstorbene Frau. Und da gibt es diese Szene, in der die beiden in einem Separee sitzen, es ist nur von Kerzen erhellt, und er führt sie in die Künste des Absinthtrinkens ein. Er sagt dann irgendwann sinngemäß: 'Die grüne Fee im Absinth will deine Seele. Aber keine Sorge, ich passe auf dich auf.' Und dann kommt diese Gaukelmusik und sie tanzen. Ich fand das sehr romantisch. Und dann ist aus dem Namen des Getränks dieser Name entstanden, der passte mit der Idee zu diesem Buch zusammen – daraus ist eben die 'grüne Fee von Absinth' geworden.

Arbeitest Du bereits an einem neuen Projekt oder hast Du schon eine Idee?

Röttger: Ursprünglich hatte ich die Idee für drei Bücher. Momentan muss ich allerdings ein bisschen kürzer treten, da ich an meiner Doktorarbeit schreibe. Aber Ideen sammeln, das mach ich auf jeden Fall.

Hast Du dir für das nächste Buch schon den Handlungsort ausgesucht?

Röttger: Tatsächlich noch nicht. Ich würde gerne mal von dem offenen Konzept des Mittelaltermarktes wegkommen. Es gibt Events auf Burgen, da kann man ein Wochenende mittelalterlich leben. Und so einen Roman auf einer Burg, zum Beispiel auf einer Höhenburg, könnte man im Herbst spielen lassen, wo alle von der Außenwelt abgeschnitten werden. Und dann hat man dieses klassische Agatha-Christie-Szenario.

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