101 Fahrer bei der Vor-Tour der Hoffnung Reckweltmeister verzichtet in Troisdorf auf den Fallschirmsprung

Troisdorf · 101 Fahrer machen bei der Vor-Tour der Hoffnung mit. Promis radeln für einen guten Zweck und machen am Sonntag Station in Troisdorf. Eberhard Giengers wollte eigentlich mit dem Fallschirm auf dem Fischerplatz landen - doch die Flugsicherung hatte Bedenken.

 Aufstellen fürs Foto: Alle Promis mit Fahrern des RV Blitz Spich, die eine Spende von 1000 Euro übergeben.

Aufstellen fürs Foto: Alle Promis mit Fahrern des RV Blitz Spich, die eine Spende von 1000 Euro übergeben.

Foto: Hans-Werner Klinkhammels

Schon lange vor der Ankunft des Radlerpulks steht Bürgermeister Alexander Biber im Schatten der Bäume am Rande des Fischerplatzes. Man habe ihn zwar nicht gebeten mitzufahren, aber er sei im Vorfeld aktiv gewesen. Er wolle einen Scheck über 4750 Euro übergeben, Geld, das von Troisdorfer Firmen für die gute Sache gespendet worden sei. Auch er und Walter Schaaf, Technischer Beigeordneter der Stadt Troisdorf, haben in ihre Schatullen gegriffen, um zu spenden. Schaaf ist selbst aktiver Teilnehmer der Tour und hat dafür gesorgt, dass sie Station in Troisdorf macht.

Die Vor-Tour der Hoffnung ist eine der größten Rad-Benefiz-Aktionen Deutschlands. Sie wurde von ihrem Begründer Jürgen Grünwald 1996 ins Rollen gebracht und hat seither rund 5,7 Millionen Euro eingenommen. Das Geld geht grundsätzlich an krebskranke und notleidende Kinder. Dazu Grünwald: „Jeder Cent, der gespendet wird, wird als Hilfe weitergegeben. Alle anfallenden Kosten werden von Sponsoren übernommen.“

Grünwald wird sich nach dieser Tour aus dem operativen Geschäft zurückziehen. Wenn er mit dieser Tour aufhört – „Es ist schön, selbst bestimmen zu können, wann Schluss ist“ – übergibt er die Geschäfte an ein ambitioniertes Team, das zu 80 Prozent aus dem festen Kern besteht, der bereits viel Erfahrung gesammelt hat.

Die aktuelle Fahrt ist die 25. im 27. Jahr des Bestehens. Zwei Jahre Coronapause sind miteinberechnet. In den vergangenen Jahren war das Feld stets mit rund 160 Leuten gefahren. „Das ist weit über dem Soll, das ist kaum zu organisieren“, so Grünwald, der sich freut, mit 101 Fahrerinnen und Fahrern in Troisdorf angekommen zu sein.

Viele Promis aus Sport, Kultur und Politik sind dabei. Wie etwa Nadine Krause, Welthandballerin 2006, oder Guido Kretschmer, Zehnkampf-Weltrekordler, oder auch Juliane Schäfer, amtierende Rheinhessische Weinkönigin. „Keiner, der hier mitfährt, kommt mit leeren Händen. Alle haben im Laufe des Jahres mit irgendeiner Aktion für Spendeneingänge gesorgt“, erklärt der Organisator. So wie zuletzt 2019, als 160 Radler mit der Vor-Tour der Hoffnung rund 615.000 Euro zusammentrugen. Das Geld ging damals an den Förderkreis krebskranker Kinder und Jugendlicher Bonn und die Elterninitiative krebskranker Kinder Sankt Augustin.

Die Radler waren morgens in Köln gestartet und über Schloss Bensberg dem Fischerplatz entgegengefahren. 73.000 Euro waren dabei bereits zusammengekommen – ohne die Troisdorfer Spenden. Und ohne Eberhard Giengers Fallschirmsprung. Der ehemalige Reckweltmeister ist begeisterter Fallschirmspringer und wollte eigentlich auf dem Fischerplatz landen. Doch aus Vorsicht vor möglichen Windböen und vor allem aber, weil der Absprung im Nahbereich des Köln-Bonner Flughafens liegt und die Flugsicherung Bedenken hatte, verzichtete der Bronzemedaillengewinner von Montreal auf den Sprung und radelte stattdessen im Feld mit, das von Troisdorf aus den Weg über den Rhein per Fähre nach Brühl aufnahm. „Es ist ein gutes Gefühl, mit Menschen seine Zeit zu verbringen, die das gleiche Ziel haben“, so der 71-Jährige und meint damit nicht nur soziale Engagement der Vor-Tour-Fahrerinnen und –Fahrer sondern auch den gemeinsamen Gedanken, sich durch sportliche Betätigung fit zu halten.

Zum guten Schluss wurde von den Vor-Tour-Teilnehmern die „legendäre rote Sau“ – ein rotes Sparschwein – durch das Publikum gereicht, um so weitere Spenden zu generieren.

Die Vor-Tour der Hoffnung führt an diesem Montag von Bornheim über Bad Neuenahr, Sinzig und Bad Breisig nach Koblenz und am Dienstag von Koblenz im Bogen nach Buchholz, Neustadt/Wied Schloss Engers wieder zurück nach Koblenz. An beiden Tagen wird Gienger aus einer 82er Cessna mit dem Fallschirm für den guten Zweck abspringen. Organisator Grünwald hofft auf mindestens 400.000 Euro Spendeneinnahmen.

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