Fenster und Fassade Sanierung an Troisdorfer Burg Wissem abgeschlossen

Troisdorf · Die Sanierung der Fenster und Fassade von Burg Wissem ist abgeschlossen. Stadt investiert knapp eine Million Euro in die Restaurierung des Museumsgebäudes.

Eigentlich sieht die Burg Wissem aus wie früher. Die Baugerüste sind verschwunden, die Fassade sieht aber wieder wie neu aus. Sie wurde im Zusammenhang mit der Sanierung der historischen Holzfenster gleich in Teilen mit saniert. Das Gebäude, erbaut nach 1840, strahlt in alter Pracht, ist aber jetzt vor Wind und Wetter besser geschützt. Von Mitte 2016 bis Frühjahr 2018 wurden die historischen Holzfenster denkmalgerecht restauriert und energetisch aufgewertet. Die Fenster stammen zum Teil aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges, andere aus der Zeit kurz danach. Während der Sanierungsarbeiten lief der Betrieb des in Europa einzigartigen Museums für Bilderbuchkunst und Jugendbuchillustration weiter.

Die Fassade des eindrucksvollen Baudenkmals wies diverse Schäden durch Feuchtigkeit auf. Die historischen Holzfenster waren einfach verglast, renovierungsbedürftig und wurden in Abstimmung mit dem Amt für Denkmalpflege im Rheinland des Landschaftsverbandes Rheinland umfassend saniert und energetisch ertüchtigt. Konstruktionsmängel an Fensterbänken und Dachgesimsen, durch die Feuchtigkeit eindrang, sowie Frostschäden verursachten im Laufe der Zeit die Schäden an den Fenstern und den sie umgebenden Fassadenteile.

Im Frühjahr 2016 wurden die Schäden zunächst begutachtet, und es wurde ein Maßnahmenkatalog mitsamt Kostenplan erstellt. Die anfangs geschätzten Sanierungskosten in Höhe von einer Million Euro konnten im Ergebnis unterschritten werden, wie die Stadt Troisdorf mitteilte. Und das, obwohl zusätzlich unvorhergesehene Reparaturen im Bereich der Dachgesimse und der Turmhauben durchzuführen waren.

Fenster mit originalen Scheiben neu verglast

Die Sanierung der Fenster erfolgte durch anerkannte Fachbetriebe für Denkmalpflege. Im Vordergrund stand die maximale Erhaltung vorhandener Originalsubstanz und möglichst sparsamer Ersatz schadhafter Holzteile. Die mit weitgehend originalen Scheiben neu verglasten Fensterflügel wurden mit einem denkmalgerechten Anstrichsystem auf Leinölbasis behandelt, das bei weiterer Pflege einerseits oberflächlichen Wetterschutz bietet und andererseits der Entstehung von Fäulnisschäden vorbeugt. Ein besonderes Augenmerk wurde auch auf die handwerkliche Herstellung der Fensterbankanschlüsse gerichtet. Für einen konstruktiven Wetterschutz wurden langlebige, wartungsarme Detaillösungen erarbeitet und durch qualifizierte Klempner fachgerecht ausgeführt.

Um den Energiebedarf des Gebäudes zu verringern, erfolgte eine nach bauphysikalischen sowie denkmalpflegerischen Gesichtspunkten konzipierte bessere Wärmedämmung im Bereich der Fenster. Die Lösung erscheint einfach: Etwa 70 Prozent des historischen Fensterbestandes wurden nach innen mit isolierverglasten Innenvorfenstern aus filigranen Stahlprofilen bestückt. Alternativ kamen an einigen Fenstern sogenannte Energiespar-Vorsatzscheiben zum Einsatz.

Terminvorgaben wurden eingehalten

Wegen des laufenden Museumsbetriebs und wechselnder Ausstellungen wurden die Arbeiten ab Mitte 2016 in mehreren Abschnitten bis Ende 2017 durchgeführt. Die Terminvorgaben wurden eingehalten, nachdem einige restliche Arbeiten außerhalb der Ausstellungsbereiche kürzlich abgeschlossen worden waren.

Die Gesamtbaukosten belaufen sich auf knapp eine Million Euro. Aus Mitteln des Kommunalinvestitionsförderungsgesetzes des Bundes erhält die Stadt einen Zuschuss von 90 Prozehnt zu den Baukosten. Das Bauvorhaben wurde durch das Amt für Zentrales Gebäudemanagement der Stadt Troisdorf in Eigenregie geplant und umgesetzt.

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