Bürgerinformation in Troisdorf Schallschutzwände sollen ab 2022 entstehen

TROISDORF · Bei einer Fragestunde erfuhren die Einwohner von Friedrich-Wilhelms-Hütte Wissenswertes zum geplanten Schallschutz entlang der geplanten S 13 Strecke.

 Volles Haus: Mit Interesse verfolgten Bürger aus Friedrich-Wilhelms-Hütte den Infoabend zum Lärmschutz an der Bahnstrecke.

Volles Haus: Mit Interesse verfolgten Bürger aus Friedrich-Wilhelms-Hütte den Infoabend zum Lärmschutz an der Bahnstrecke.

Foto: Hanjo (FM) Wimmeroth

Groß war am Dienstagabend der Andrang in der Mehrzweckhalle im Troisdorfer Stadtteil Friedrich-Wilhelms-Hütte (FWH). Ortsvorsteher Heinz Fischer hatte bei den Einwohnern von FWH weites Interesse an einer Fragestunde zum geplanten Schallschutz an der geplanten S 13 Strecke zwischen Troisdorf und Bonn-Oberkassel festgestellt und die Veranstaltung angeregt. Eine gleichartige Runde hatte es bereits im November 2015 gegeben.

500 Millionen Euro werde der Ausbau des Schienenpersonennahverkehrs bis 2018 verschlungen haben, erklärte Jens Sülwold von der Deutsche Bahn (DB) Bauprojekt. Man rechne mit einer Bauzeit von zwölf Jahren, darin eingeschlossen der Bau einer neuen Siegbrücke und die Sanierung der vorhandenen Brücke. Für Heiterkeit bei den rund 100 Zuhörern sorgte Sülwolds Bemerkung, dass ab 2022 die ersten Schallschutzwände gebaut würden.

Aktiver Schallschutz

Das Thema Schallschutz hatte die Bürger in die Helmholtzstraße gezogen, denn normalerweise bedeutet mehr Verkehr auch mehr Lärm. Gegen den von Zügen verursachten Lärm wolle die DB jedoch intensiv vorgehen, so Sülwold weiter. Der Grundsatz im Unternehmen laute: Aktiver Schallschutz geht vor passivem Schallschutz. Nach dem Ausbau der Strecke sei der derzeit errechnete Beurteilungspegel deutlich kleiner als heute.

Abgesehen von Flüsterbremsen, erklärte DB-Mann Peter Winter, würden auch die Gleise, die durch Troisdorf führten, zu sogenannten besonders überwachten Gleisen werden. Das bedeutet: Die Gleise immer wieder zu schleifen, denn die Eisenräder der Züge machen auf rauen Gleisen mehr Lärm als auf sauber geschliffenen. „Wir wollen Lärmminderung an der Quelle“, sagte Winter. So würde die neue Brücke aus Spannbeton erbaut, der wesentlich geräuschärmer sei als Stahl. Und die alte Brücke würde lärmsaniert, etwa mit elastischen Schienenlagern.

Besonderen Wert legten die Bürger auf die mittlerweile erstellten Gutachten zur Schallbelastung von Häusern nahe der Bahnstrecke. Steffen Vogel von der beauftragten Firma SPV Schallschutzprojekt aus Troisdorf-Bergheim erläuterte zunächst, dass die Begutachtung noch nicht abgeschlossen sei. 1200 betroffene Objekte gelte es zu begutachten, von 600 kenne man noch nicht die Eigentümer.

Welche Häuser denn vorrangig begutachtet würden, lautete eine der Fragen aus dem Publikum. DB-Mann Achim Blaß erläuterte, dass in den betroffenen Bereichen zunächst die nahe an den Gleisen liegenden Häuser oder Wohnungen begutachtet würden, später dann die weiter entfernten. „Wir begutachten von außen nach innen“, hieß es. Ein Bürger zeigte sich besorgt wegen der Wetterlage: „Wir haben hier oft Schönwetterlärm bei Süd-West-Wind.“ Vogel erläuterte, dass in die Berechnung der Schallbelastung alle Ereignisse einfließen, um einen Mittelwert zu erhalten. Winter ergänzte, dass immer die ungünstigste Situation zu Grunde gelegt werde, um für die betroffenen Bürger die beste Lösung zu finden.

Frage nach den Kosten

Eine andere Frage bezogen sich auf die Kosten für die Lärmschutzfenster. „Muss ich in Vorlage treten?“, fragte ein Bürger. Dazu Winter: „Müssen Sie nur, wenn Sie selbst Angebote einholen. Dann reichen Sie so schnell wie möglich die Rechnung ein, und wir überweisen so schnell es geht, damit Sie im Zahlungsziel bleiben. Wenn Sie jedoch die Fenster durch unseren Vertragspartner einbauen lassen, treten Sie nicht in Vorleistung, weil der Vertragspartner direkt mit uns abrechnet.“

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