Übermittagsbetreuung in Troisdorf Stadt hat neue Träger gefunden

Troisdorf · Nachdem der Verein "Betreute Schulen" die Trägerschaft für die Übermittagsbetreuung an sieben Troisdorfer Grundschulen zum 1. August gekündigt hatte, hat die Stadt intensiv Nachfolger gesucht. Mit dem Verein „Hotti“ und der Katholischen Jugendagentur gibt es nun zwei interessierte Akteure.

 Kinder spielen während der Übermittagsbetreuung auf dem Schulhof der Grundschule.

Kinder spielen während der Übermittagsbetreuung auf dem Schulhof der Grundschule.

Foto: Christine Siefer

Nachfolger für die Übermittagsbetreuung an sieben Troisdorfer Schulen sind in Aussicht. „Die Eltern werden erleichtert sein“, sagt Bettina Plugge, Pressesprecherin der Stadt Troisdorf. Nachdem der bisher verantwortliche Verein „Betreute Schulen“ zum 1. August gekündigt hatte, konnten nun zwei Interessenten für die Nachfolge gefunden werden. Der Sankt Augustiner Verein „Hotti“ und die Katholische Jugendagentur Bonn (KJA) sind bereit, die Aufgabe zu übernehmen. Für die GGS Waldschule sowie die Evangelische Grundschule Unterm Regenbogen hat sich der Verein „Hotti“ beworben. „Die Schulen liegen in unserem Einzugsgebiet, in dem wir Jugendarbeit machen“, erklärt Hotti-Geschäftsführer Jörg Kourkoulos und ergänzt: „Dadurch können wir auf ein Netzwerk zurückgreifen und Synergieeffekte nutzen.“

Seit Ende 2020 hat „Hotti“ auch die Trägerschaft für die offene Jugendarbeit in Troisdorf-Mitte und Troisdorf-Altenrath inne. Die KJA hat Interesse an der Katholischen Grundschule Schloßstraße, der Janosch-Grundschule in Oberlar, der Roncalli-Schule in Friedrich-Wilhelms-Hütte sowie der Grundschule Blücherstraße bekundet. Auch die KJA ist bereits mit ihrer offenen Kinder- und Jugendarbeit in Troisdorf aktiv. Unter anderem steht das Kinder- und Jugendmobil „BAM“ der KJA donnerstags auf dem Schulhof der Grundschule Blücherstraße. Zudem ist sie Träger der schulbezogenen Jugendsozialarbeit an acht Troisdorfer Grundschulen und an der Förderschule.

Beide Interessenten wollen das bisher eingesetzte Personal übernehmen. Fachkräftemangel war auch der Grund, warum der bisherige Träger „Betreute Schulen“, ein korporatives Mitglied der AWO Bonn/Rhein-Sieg, aus der Übermittagsbetreuung in Troisdorf ausgestiegen ist. Im Gegensatz zu Troisdorf ist der Verein in Hennef und Sankt Augustin auch als Träger der Offenen Ganztagsschule (OGS) aktiv und kann dort Kapazitäten bündeln.

Flexibilität wird geschätzt

In der Übermittagsbetreuung bleiben die Schüler meist nur bis 14 Uhr und können in der Zeit unter pädagogischer Anleitung spielen oder Hausaufgaben machen. Ein warmes Mittagessen ist nicht vorgesehen. Das unterscheidet das Angebot von der Offenen Ganztagsschule, die im Regelfall bis 16.30 Uhr geöffnet ist. „Ich finde die Flexibilität der Übermittagsbetreuung gut“, sagt Britta Marek, Mutter zweier Schüler der Grundschule Blücher Straße. Die OGS sei oft sehr strikt bei den Abholzeiten und die Regelung bis maximal 14 Uhr sei für ihre Familie ideal. „Es nimmt aber Druck zu wissen, dass es dieses Angebot auch im nächsten Schuljahr weiterhin gibt“, ergänzt sie.

Das könnte jedoch mit höheren Kosten verbunden sein: Bisher liegt der monatliche Höchstbetrag bei 60 Euro pro Kind. Die Stadt bezuschusst jede Gruppe mit 4636 Euro pro Schuljahr. In seiner schriftlichen Interessensbekundung hat der Verein „Hotti“ angegeben, dass mit allen Kosten somit ein Defizit von rund 25.000 Euro bliebe, dass entweder durch höhere Elternbeiträge oder durch weitere städtische Zuschüsse ausgeglichen werden müsse.

Entscheidung im Jugendhilfeausschuss

Immerhin circa 140 Kinder sollen an den sieben betroffenen Troisdorfer Grundschulen die Übermittagsbetreuung auch zukünftig nutzen können. Die Roncalli-Schule in Friedrich-Wilhelms-Hütte prüft derzeit, ob überhaupt noch genügend Interesse an der Weiterführung des Angebots besteht. Die Siegauen-Schule in Bergheim erwägt die Gründung eines eigenen Elternverein.

Der Beschluss zur Zusammenarbeit mit den beiden Trägern soll im kommenden Jugendhilfeausschuss am 2. Mai getroffen werden. „Dort wird es auch um Fragen der Finanzierung gehen; wie hoch die Elternbeiträge werden und wie hoch der Anteil ist, der aus Steuermitteln dazu kommen muss“, so Pressesprecherin Plugge.

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