Hundezählung in Troisdorf Stadt will unangemeldete Hunde aufspüren

Troisdorf · Kontrolleure gehen sieben Wochen lang in Troisdorf von Haus zu Haus. Für nicht angemeldete Hunde drohen den Haltern empfindliche Geldbußen.

 Die Steuermarke baumelt am Halsband: Bei vielen Hunden aber fehlt sie, was den Kommunen Einnahmen vorenthält.

Die Steuermarke baumelt am Halsband: Bei vielen Hunden aber fehlt sie, was den Kommunen Einnahmen vorenthält.

Foto: picture alliance / dpa

Die Stadt Troisdorf will Hundehalter aufspüren, die ihr Tier nicht angemeldet haben. Deshalb kontrolliert sie ab Donnerstag alle Haushalte. „Wir wollen mit der Hundebestandsaufnahme herausfinden, wie viele Hunde nicht gemeldet sind und die Steuergerechtigkeit gegenüber denen erreichen, die stets die Hundesteuer zahlen“, sagte der städtische Pressesprecher Peter Sonnet dem GA.

Bislang geht das Troisdorfer Steueramt davon aus, dass etwa 15 Prozent der im Stadtgebiet lebenden Hunde nicht registriert sind. Pro Hund zahlen die Besitzer jährlich ab 100 Euro Steuern. Der Betrag kann sich aber erhöhen – etwa für Halter, die einen Kampfhund oder mehrere Tiere besitzen.

Zuletzt hatte Troisdorf die Hunde vor 17 Jahren im Jahr 1999 gezählt. Das brachte der Stadt damals laut Sonnet 99.179 D-Mark mehr Steuergelder ein. Außerdem wuchs die Zahl der gemeldeten Hunde seinerzeit um 19 Prozent. Im vergangenen Jahr nahm die Stadt mit der Hundesteuer 340.318 Euro ein.

Insgesamt sieben Wochen lang gehen die Kontrolleure bis zum 10. Oktober von Haustür zu Haustür. Es sind Mitarbeiter der Firma „Springer Kommunale Dienste“ aus Düren, die zwischen 8 und 20 Uhr klingeln. Nach Angaben der Stadt betreten sie die Wohnungen nicht und erheben auch keine Steuern oder Gebühren vor Ort.

Bei nicht gemeldeten Hunden müssen die Halter mit einer rückwirkenden Steuerfestsetzung bis zu vier Jahren rechnen. Dabei prüft die Stadt anhand von Dokumenten wie Kaufverträgen, Stammbäumen und tierärztlichen Bescheinigungen, wie lange die Halter die Hunde besitzen. Ebenfalls kann die Stadt Bußgelder erheben – laut Sonnet im Höchstfall 5000 Euro. Bei kleineren Verstößen muss der Halter ein Verwarngeld von fünf bis 35 Euro zahlen. Die zentrale Bußgeldstelle der Stadt Troisdorf entscheidet letztlich über die Höhe und orientiert sich dabei am erlangten Vorteil.

Die Verwaltung rät den Besitzern zur unverzüglichen Anmeldung ihrer Hunde. Formulare gibt es im Internet unter www.troisdorf.de unter dem Suchbegriff „Hundesteuer“. Weitere Informationen sind erhältlich beim Steueramt im Troisdorfer Rathaus unter 02241/900241 oder unter 02241/900244.

Andere Städte im Kreis wie Siegburg, Sankt Augustin, Niederkassel und Hennef zählen von Zeit zu Zeit ebenfalls die Hunde im jeweiligen Stadtgebiet. Sankt Augustin beispielsweise überprüft laut Sprecherin Claudia Oberdörfer alle acht bis zehn Jahre, ob alle Hunde angemeldet sind. Die letzte Zählung war im Jahr 2010. Hennef kontrollierte zuletzt im Jahr 2011.

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