Großeinsatz in der Nacht 120 Feuerwehrleute löschen Hochhausbrand in Troisdorf
Troisdorf · Ein Brand im siebten Stock eines Hochhauses in Troisdorf löste in der Nacht auf Samstag einen Großeinsatz der Feuerwehr aus. Acht Personen wurden dabei verletzt.
Ein Wohnungsbrand in der siebten Etage eines Hochhauses im Troisdorfer Stadtteil Friedrich-Wilhelms-Hütte hat in der Nacht zu Samstag einen Großeinsatz der Feuerwehr ausgelöst. Insgesamt waren 120 Feuerwehrleute im Einsatz.
Um 2.12 Uhr wurde die Feuerwehr Troisdorf wegen eines Feuers in einem achtgeschossigen Hochhaus in der Lahnstraße alarmiert. Wie Peter Kern, Pressesprecher der Troisdorfer Feuerwehr, berichtet, schlugen bereits beim Eintreffen der Rettungskräfte Flammen aus einem Balkon in der siebten Etage des Gebäudes. Daraufhin sei zunächst die erste Brandbekämpfung über eine Drehleiter erfolgt.
Feuerwehrleute mussten zu Fuß in siebte Etage
Währenddessen gingen drei Löschtrupps in das Gebäude, um zusätzlich den Brand von innen zu bekämpfen. Da Aufzüge im Brandfall keinesfalls benutzt werden dürfen, mussten die Feuerwehrleute mitsamt schwerem Einsatzgerät die Treppen hinauflaufen.
Die siebte Etage war beim Eintreffen der Feuerwehr komplett verraucht. Die Rettungskräfte mussten die Tür der besagten Wohnung gewaltsam öffnen, um an das Feuer zu gelangen. Die Wohnung stand zu diesem Zeitpunkt in Vollbrand.
Parallel zu den Löscharbeiten kontrollierten andere Kräfte des Einsatzteams neben der brennenden Wohnung im siebten Stock sämtliche Wohnungen der sechsten und achten Etage und leiteten deren Bewohner zur Evakuierung ins Freie. In dem Hochhaus leben laut Polizei 170 Personen. Da das Treppenhaus völlig verraucht und die Wohnungen der entsprechenden Etagen somit nicht bewohnbar waren, mussten diese Menschen die Nacht anderweitig verbringen. Sie wurden in der etwa 100 Meter entfernten Wache der Löschgruppe Friedrich-Wilhelms-Hütte betreut.
Derweil konnte die Feuerwehr durch drei Entlüfter und ein eingeschlagenes Fenster im Flur das Gebäude vom Rauch befreien. Erst im Anschluss konnten sich die Einsatzkräfte ein Bild davon machen, welche der übrigen Wohnungen in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Die Bewohner der betroffenen Wohnung, eine Mutter und ihr Sohn, konnten sich bereits vor Eintreffen der Feuerwehr mit ihrem Hund ins Freie retten. Insgesamt wurden acht Personen verletzt. Wie Pressesprecher Kern mitteilt, handelt es sich dabei um drei Bewohner des Hochhauses - darunter die Familie der betroffenen Wohnung -, die mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung vor Ort von bereitstehenden Notärzten und Rettungsdiensten versorgt wurden. Aufgrund der Örtlichkeit und des schwerwiegenden Brandes habe man zunächst mit mehr Verletzten gerechnet, sodass sechs Rettungswagen, drei Notärzte sowie der leitende Notarzt zur Unterstützung vor Ort waren. Das habe sich aber „Gott sei Dank nicht bewahrheitet“, so Kern.
120 Feuerwehrleute im Einsatz, acht Menschen verletzt
Bei fünf der Verletzten handelte es sich um Feuerwehrleute; drei wurden vor Ort behandelt, zwei in Kliniken gebracht. Ein Kollege habe während des Einsatzes einen internistischen Notfall erlitten und sei umgehend ins Krankenhaus Siegburg gebracht worden, weiß Kern. Der zweite Feuerwehrmann erlitt eine Rauchgasvergiftung. Wie der Pressesprecher am Samstagmorgen auf GA-Nachfrage mitteilt, befinden sich beide Rettungskräfte auf dem Weg der Besserung. Der erste Feuerwehrmann konnte am Samstagmorgen bereits aus dem Siegburger Krankenhaus entlassen werden, sein Kollege wird derzeit noch im Krankenhaus Troisdorf versorgt.
Vier Wohnungen sind unbewohnbar
Der Großeinsatz konnte schließlich um 6.30 Uhr beendet werden. Die Brandursache ist derzeit noch völlig unklar. Laut Kern stehe nun fest, dass neben der ausgebrannten Wohnung drei weitere beschädigt und nicht nutzbar seien. Während die Bewohner der übrigen Wohnungen bereits wieder in das Haus zurückkehren konnten, seien die Betroffenen inzwischen bei Freunden und Familie untergekommen.