Überwachung in Troisdorf Ehrenamtliche Retter am Rotter See ziehen Bilanz

Troisdorf · Nachdem im Sommer 2021 innerhalb einer Woche gleich zwei Menschen im Rotter See in Troisdorf ertranken, wird dieser am Wochenende vom DLRG überwacht. Nun ziehen DLRG und Stadt eine Bilanz der Sommersaison 2022.

Im Sommer ein beliebtes Ausflugsziel: der Rotter See in Troisdorf.

Im Sommer ein beliebtes Ausflugsziel: der Rotter See in Troisdorf.

Foto: Rosanna Großmann

Die zurückliegende Badesaison bewertet Bruno Schöneberg, Leiter des DLRG-Bezirks Rhein-Sieg, positiv: „Wir können auf eine sehr erfolgreiche Wachsaison zurückblicken. Im Sommer 2022 ist kein Mensch im Rotter See ertrunken“, sagte er. Gleich zwei tödliche Badeunfälle innerhalb einer Woche gab es im vergangenen Jahr am Rotter See in Troisdorf. Die Stadt und die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft einigten sich damals in der anschließenden Krisensitzung auf einen Kooperationsvertrag. Seitdem bewachen Retter der DLRG an den Wochenenden den See.

Sie tun aber noch mehr, wie die Bilanz 2022 jetzt zeigte. Neben dem Wasserrettungsdienst habe die DLRG Rhein-Sieg zahlreiche kleinere Übungen mit Rettungsgeräten und Booten am See durchgeführt, berichtete Schöneberg. So konnte die DLRG sehr oft Präsenz am Rotter See zeigen. Das habe zusätzlich zu den offiziellen Wachstunden zur Sicherheit beigetragen. „Wir erleben eine sehr positive Resonanz der Badegäste, insbesondere der Familien mit kleinen Kindern“, so Schöneberg.

1160 Stunden Dienst

Die Ehrenamtler der beteiligten sieben Ortsgruppen und die DRK-Wasserwacht, mit der die DLRG zusammenarbeitet, leisteten mit 100 eingesetzten Rettungsschwimmern im Sommer 1160 Stunden Dienst am Rotter See. Rund 50 Mal leisteten sie Erste Hilfe bei Wespenstichen und anderen kleineren Verletzungen. Einmal retteten sie einen siebenjährigen Jungen vor dem Ertrinken – er war mit einem Stand-Up-Paddle zu weit auf den See hinausgelangt. Bei einem anderen Einsatz alarmierten sie nach einer Prügelei unter Badegästen den Rettungsdienst.

Neben den ehrenamtlichen Helfern dankte Troisdorfs Bürgermeister Alexander Biber auch Markus Eich. Der Troisdorfer Unternehmer engagierte sich bei der Errichtung der Rettungsstation am Badestrand. „Mehr Sicherheit für Erwachsene und Kinder, die sich an Wochenenden in den warmen Monaten im Rotter See abkühlen wollen – das ist unser gemeinsames Ziel“, fasste Biber die Ausgangslage zusammen. Dank der Kooperationsvereinbarung passten im vergangenen Sommer von Mitte Mai bis Mitte September, jeweils von 10 bis 18 Uhr, an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen ehrenamtliche Lebensretter an der durch Bojen markierten Badestelle im See auf.

„Wir sind sehr froh und dankbar, dass wir mit der DLRG Rhein-Sieg den bestmöglichen Partner gefunden haben. Mein Dank gilt allen Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtlern von DLRG und DRK, die ihre Freizeit damit verbringen, andere Menschen vor Gefahren zu schützen, Erste Hilfe zu leisten und ihnen wenn nötig auch das Leben zu retten“, sagte Bürgermeister Biber. Für Oliver Kosmalla, den Leiter des Troisdorfer Ordnungsamtes, bedeutet die Kooperation ebenfalls eine Verbesserung der Gesamtsituation am Rotter See. Das Areal ist durch seinen hohen Freizeitwert auch bei vielen Menschen aus dem Troisdorfer Umland beliebt.

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