Bundespolizei will Präventionsarbeit intensivieren 14-Jähriger stirbt durch Stromschlag am Troisdorfer Bahnhof

Update | Troisdorf · Ein Jugendlicher ist am Sonntagnachmittag im Bereich des Güterbahnhofs in Troisdorf auf einen Kesselwagen geklettert. Dabei erlitt dieser einen tödlichen Stromschlag. Die Bundespolizei will ihre Präventionsarbeit nun weiter ausbauen.

 Die Feuerwehr ist zu einem tödlichen Unfall am Güterbahnhofbereich in Troisdorf ausgerückt.

Die Feuerwehr ist zu einem tödlichen Unfall am Güterbahnhofbereich in Troisdorf ausgerückt.

Foto: Ulrich Felsmann

Ein 14-jähriger Jugendlicher ist am Sonntagnachmittag bei einem Unfall am Troisdorfer Bahnhof ums Leben gekommen. Er war auf einen Kesselwagen geklettert und hatte dabei einen tödlichen Stromschlag erlitten. Ein zweiter Jugendlicher, der unterhalb des Waggons stand, blieb unverletzt. Die Feuerwehr barg den tödlichen Verletzten. Die Polizei sperrte den Bereich des Bahnhofs ab, weswegen es zu Verspätungen in Fern-, Nah und Güterverkehr kam.

Nach dem tödlichen Unfall plant die Bundespolizei, ihre Präventionsarbeit rund um die Gefahren, die es an einem Bahnhof gibt, weiter zu verstärken. Der Unfall am Sonntag ist der zweite innerhalb weniger Wochen. Anfang Juli war ein Jugendlicher im Troisdorfer Bahnhof auf einen Waggon geklettert und dabei durch einen Stromschlag lebensgefährlich verletzt worden. „Wir haben anschließend verstärkt über die Gefahren aufgeklärt“, erklärte Christin Fußwinkel, Sprecherin der Bundespolizeiinspektion Köln, auf Nachfrage. „Strom sieht, hört und riecht man nicht, aber er ist da“, warnt sie vor der unsichtbaren Gefahr des in den Bahnoberleitungen fließenden Stroms.

Für einen lebensgefährlichen Stromschlag müsse man die Oberleitung noch nicht einmal berühren. „Allein durch das Klettern auf einen Wagen setzt man sein Leben aufs Spiel“, so Fußwinkel. Strom sei in der Lage, die Luft zu überspringen und auf einem Lichtbogen über den Körper zur Erde zu gelangen. Die Bahnleitung habe eine Spannung von 15.000 Volt. „Das sind 65 Mal mehr als bei einer Steckdose“, verdeutlicht die Bundespolizeisprecherin.

An den Bahnhöfen gebe es schon jetzt Schilder, die auf die Gefahr eines Stromschlags hinweisen und darauf , dass Klettern auf Waggons verboten ist. Auf ihrer Internetseite klärt die Bundespolizei zudem in einem Medienpaket „Achtung Bahnstrom“ auf. Darin warnt sie vor dem Klettern auf Waggons und Strommasten und auch vor dem S-Bahnsurfen. Gefährlich seien nicht allein die Hochspannungsleitungen, sondern auch die Sogwirkung vorbeifahrender Züge. Zudem könnten Kletterer ins Gleisbett stürzen oder zwischen zwei Eisenbahnwaggons geraten. Grundsätzlich, hebt die Bundespolizei hervor, ist der Zutritt zum Gleisbereich außerhalb von zugelassenen Wegen verboten.

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