Vereinszuschüsse nicht gefährdet Troisdorf verhängt Haushaltssperre

TROISDORF · Die Stadt Troisdorf muss finanziell kürzer treten. Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski und Kämmerer Horst Wende haben - ähnlich wie Siegburg im vergangenen Jahr - eine Haushaltssperre erlassen. Das teilt die Stadtverwaltung dem Rat mit, der am 15. September tagt.

"Ziel ist es, ein Haushaltssicherungskonzept abzuwenden", so Stadtsprecherin Bettina Plugge auf Anfrage. Eine Haushaltssperre wird verhängt, wenn der Etat aus dem Ruder läuft. Im Haushalt 2015 - er hat ein Volumen von 182 Millionen Euro - klaffte ein Defizit von 17,5 Millionen Euro, das über die allgemeine Rücklage aufgefangen wurde.

Nun aber zeichnen sich laut Stadt "Risiken" in Höhe von fünf Millionen Euro ab, "die es erforderlich machen, vorbeugend durch eine haushaltswirtschaftliche Sperre gegenzusteuern". Als Grund für die Entwicklung gibt die Stadt steigende Fallzahlen bei der Jugendhilfe an, die "deutliche Mehraufwendungen" zur Folge hätten.

Teuer wird es für die Jugendämter insbesondere dann, wenn Kinder und Jugendliche in Einrichtungen wie Heimen untergebracht werden müssen. Pro Monat und Person können die Kosten schnell mehrere tausend Euro betragen. Auch bei Personalkosten konnte die Verwaltung nicht in dem Maße sparen, wie es eigentlich geplant war.

In allen Bereichen war eine Kostenkürzung von einem Prozent vorgegeben, doch das ließ sich laut Stadt nicht durchhalten. Und: Der Kita-Streik vor den Sommerferien brachte zwar Einsparungen, unterm Strich rechnet die Stadt für das Personal der Kindertagesstätten aber mit Mehrausgaben - auch mit Blick auf die Tarifverhandlungen, die noch nicht abgeschlossen sind.

Die Stadt betreibt rund 30 eigene Kindertagesstätten. Von der Haushaltssperre sind nach einer Mitteilung der Stadt derzeit nur Sachaufwendungen betroffen. Zuschüsse an Vereine und caritative Einrichtungen werden weiterhin ausgezahlt.

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