Bonn und Region könnten auch betroffen sein Verdi ruft zum nächsten Warnstreik in Kitas auf

Rhein-Sieg-Kreis · Viele Kitas in Bonn und der Region könnten am Donnerstag vom Warnstreik, zu dem Verdi aufruft, betroffen sein. Die Stadt Troisdorf beispielsweise rät Eltern dazu, sich darauf einzurichten.

 Die Gewerkschaft Verdi hat für diesen Donnerstag erneut zum Warnstreik aufgerufen.

Die Gewerkschaft Verdi hat für diesen Donnerstag erneut zum Warnstreik aufgerufen.

Foto: dpa/Frank Rumpenhorst

Die Gewerkschaft Verdi hat für diesen Donnerstag, 28. April, erneut zum Streik der kommunalen Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter sowie der Erzieherinnen und Erzieher aufgerufen. „Die Arbeitgeber müssen in der dritten Verhandlungsrunde endlich Lösungen bieten“, heißt es in dem Aufruf von diesem Montag. Nachdem die zweite Verhandlungsrunde enttäuschend verlaufen sei, veranstaltet die Gewerkschaft regionale Demonstrationen und Kundgebungen, zu denen die Beschäftigten der kommunalen Kindertagesstätten, der Behindertenhilfe und der sozialen Arbeit aufgerufen sind.

Die Stadt Troisdorf geht davon aus, dass auch Troisdorfer Kitas vom Streik betroffen sein werden. „Darauf sollten Eltern sich einrichten. Eltern werden von den Einrichtungen informiert, falls die ganze Einrichtung oder einzelne Gruppen von dem Warnstreik betroffen sein könnten. Die Stadt bittet um Verständnis“, so Stadtsprecherin Bettina Plugge. Andere Kommunen haben bislang noch nicht darauf reagiert, indes richten viele Kommunen Notbetreuungen ein. Informationen dazu werden bis Mittwoch erwartet.

Gemeinsame Kundgebung in Köln

In Köln werden Verdi zufolge zu zwei Demonstrationszügen und einer gemeinsamen Kundgebung auf dem Heumarkt mehrere Tausend Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der Region und den Verdi-Bezirken Aachen/Düren/Erft und Düssel-Rhein-Wupper erwartet. Die Streikenden sammeln sich ab 9.30 Uhr linksrheinisch auf dem Hans-Böckler-Platz und rechtsrheinisch auf dem Ottoplatz. Um 10 Uhr starten die Demonstrationszüge. Die Abschlusskundgebung ist auf dem Heumarkt geplant.

„Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) hat pauschal die Verdi-Forderungen zurückgewiesen, aber keine eigenen Ideen präsentiert, wie Entlastung für die Beschäftigten und eine Aufwertung der Tätigkeiten aus ihrer Sicht aussehen könnte“, kritisierte Achim Schlömer, Mitglied der Verdi-Verhandlungskommission und Vorsitzender des Verdi-Fachbereichs öffentliche und private Dienstleistungen, Sozialversicherung und Verkehr im Bezirk Köln-Bonn-Leverkusen. „Wir haben einen massiven Fachkräftemangel im Sozial- und Erziehungsdienst. Und die Arbeitsbedingungen führen zu einem hohen Krankenstand, insbesondere zu Langzeiterkrankungen, sodass die Beschäftigten oft über einen Berufswechsel nachdenken.“

Gewerkschaft fordert „konstruktives Angebot“

Die Gewerkschaft wolle den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen, damit sie in der dritten Verhandlungsrunde „endlich ein konstruktives und lösungsorientiertes Angebot auf den Tisch legen“, heißt es. Daher sind jetzt auch die Beschäftigten der Kitas der Studierendenwerke Köln, der KölnKitas GmbH, die Beschäftigten der Behindertenhilfe der Sozialbetriebe Köln und der Gemeinnützigen Werkstätten Köln GmbH zum Warnstreik aufgerufen.

Auch in Bonn ruft die Gewerkschaft die Beschäftigten der kommunalen Kindertagesstätten sowie der Kita des Studierendenwerks, der Behindertenhilfe und der sozialen Arbeit zum Warnstreik am 28. April und zu regionalen Demonstrationen und Kundgebungen auf.

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