Evangelischer Kirchenkreis Verwaltung steht auf dem Prüfstand

RHEIN-SIEG-KREIS · Angesichts einer alternden Gesellschaft und einer dadurch bedingten rückläufigen Zahl von Mitgliedern muss sich die Evangelische Kirche im Bereich Personal und Verwaltung auf die Herausforderungen der Zukunft einstellen.

 Superintendent Reinhard Bartha erwartet breite Zustimmung der Synodalen zu den Beschlussvorlagen.

Superintendent Reinhard Bartha erwartet breite Zustimmung der Synodalen zu den Beschlussvorlagen.

Foto: Kieras

Im Jahr 1950 wurden bundesweit noch 40 Millionen Protestanten bei etwa 100 000 Gemeindemitarbeitern gezählt, heute sind es 23 Millionen und 650 000 Mitarbeiter. Im Jahr 2030 rechnet man nur noch mit etwa 17 Millionen Angehörigen der Evangelischen Kirche.

Das regionale Kirchenparlament, der Evangelische Kirchenkreis An Sieg und Rhein (Ekasur), tagt daher am kommenden Samstag in der Stadthalle Troisdorf in einer öffentlichen Sitzung über zwei von der Landeskirche beschlossene Reformvorhaben. Eingeladen sind 141 Abgeordnete aus den 33 Ekasur-Gemeinden. Außerdem werden rund 100 Mitarbeiter als unmittelbar Betroffene die Verhandlungen verfolgen können. Damit will man größtmögliche Transparenz schaffen.

"Angesichts von zukünftig vorwiegend durch den demografischen Wandel verursachten, kleiner werdenden Gemeinden müssen die Kooperationen der Kirchengemeinden untereinander sowie das Verhältnis zum Kirchenkreis neu justiert werden", so Superintendent Reinhard Bartha bei der Ankündigung der Synode. Er verwies darauf, dass Deutschland zwar ein Zuzugsland sei. Die Menschen, die aus anderen Ländern kämen, gehörten aber überwiegend nicht der Evangelischen Kirche an, würden die Gemeinden daher nicht verstärken. Seit 2012 haben verschiedene Gruppen mit freiwilligen Mitgliedern aus allen Ebenen und Arbeitsgebieten des Kirchenkreises Lösungen erarbeitet, die Zwischenergebnisse Presbyterien und Kreissynoden zur Beratung vorgelegt. Jetzt sollen die Synodalen über diese Beschlussvorlagen abstimmen.

Dabei geht es um ein standardisiertes Verfahren, mit dem Wunsch-Kooperationen der einzelnen Gemeinden geregelt werden. Dissens erwartet der Superintendent nicht, da man schon vor Jahren auf den Gesellschaftswandel reagiert habe. Es herrsche Einigkeit darüber, dass alle Gemeinden nicht mehr alles machen könnten, Nachbargemeinden vermehrt kooperieren und verschiedene Arbeitsaufgaben mit gemeinsamem Personal bewältigen müssten. Vorrangiges Ziel sei es, Vollzeitstellen möglichst zu erhalten. Die Verwaltungsstrukturreform bezieht sich darauf, welche Verwaltungsaufgaben zukünftig effektiver dezentral in den Gemeindebüros und welche zentral auf Kirchenkreisebene erledigt werden können. An der Grundstruktur solle sich nichts ändern, betonte Bartha.

Öffentliche Sommersynode der Ekasur Samstag, 14. Juni, 9 Uhr Morgenlob, Johanneskirche Troisdorf, 10 Uhr Synode, Stadthalle Troisdorf.

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