Campus Burg Wissem feiert zehnjähriges Bestehen Wo Kultur und Natur sich treffen
Troisdorf · Der museale Campus im Schatten der Burg Wissem feiert sein zehnjähriges Bestehen mit einem Erntedankmarkt. Entstanden ist er seinerzeit als Projekt der Regionale 2010 in rund drei Jahren Bauzeit und für insgesamt mehr als sechs Millionen Euro. Hauptanziehungspunkte sind derBurgpark mit Wildgehege und Erfahrungsfeld der Sinne, das Bilderbuchmuseum und von Paaren gern genutzte Trauzimmer.
Es ist bereits zehn Jahre her, dass im Schatten der Burg Wissem ein musealer Campus für die ganze Familie entstand. Einst bildete die Burg als historisches Wahrzeichen der Stadt Troisdorf, das seit vielen Jahren das renommierte Bilderbuchmuseum beherbergt, gemeinsam mit der Remise bereits ein kleines Ensemble, das viele Besucher anzog. Die Stadt wusste allerdings, dass da noch mehr geht und setzte die Idee, auf dem Gelände einen großen musealen Campus für die gesamte Familie entstehen zu lassen, in die Tat um. Am Wochenende bildete der traditionelle Erntedankmarkt den passenden Rahmen, um mit vielen Aktionen und Musik das zehnjährige Bestehen dieses baulichen Ensembles gebührend zu feiern.
Konzipiert als Projekt der Regionale 2010
Fast drei Jahre Bauzeit und insgesamt mehr als sechs Millionen Euro Gesamtkosten wurden damals in den musealen Campus investiert. Da es sich um ein Projekt der Regionale 2010 handelte, wurden die Kosten laut Beate von Berg, Projektkoordinatorin des Troisdorfer Wahner Heide Portals, zu rund 70 Prozent gefördert. „Die Synergieeffekte waren toll. In der Rückschau muss ich sagen, dass alles wunderbar funktioniert hat“, sagt die Kunsthistorikerin und Denkmalschützerin. Dabei musste während der Bauphase laut von Berg schwer improvisiert werden. „Die Leitung des Bilderbuchmuseums musste lange Zeit in sehr kleinen Büroräumen in der Remise arbeiten“, erinnert sich von Berg, verantwortlich für den Troisdorfer Standort von „KennenLernenUmwelt“ (KLU) und Koordinatorin des gesamten KLU-Projektes.
Campus verbindet Alt und Neu, Vergangenheit und Gegenwart sowie Natur und Kultur
Sie findet auch heute noch das Zusammenspiel der vielen Ausstellungsbereiche spannend. „Hier ist ein ganz besonderer Ort entstanden, an dem sich außerschulisches Lernen quer durch alle Fächer realisieren lässt. Die Kinder können ganz unterschiedlichen Neigungen nachgehen, egal ob sie sich für Bücher, Kunst, Natur oder Technik interessieren“, sagt von Berg und lobt auch zehn Jahre später noch die Arbeit des Architekten Martin Schneider, der damals den Ideenwettbewerb gewann. „Der Campus verbindet Alt und Neu, Vergangenheit und Gegenwart sowie Natur und Kultur.“
Das ehemalige Verwaltungsgebäude auf der Westseite des Hofes, damals noch Sitz des Sozialamtes, wurde aufwendig umgebaut und erweitert. In diesem Gebäude befinden sich heute das Stadt- und Industriemuseum MUSIT, das Wahner Heide Portal, die Tourist-Information, Klassenräume für das Projekt „KennenLernenUmwelt“ sowie Räume für die Kreativwerkstatt und ein Restaurant. Die Remise, in der Bilder zur Stadtgeschichte des Fotografen Heinz Müller zu sehen sind, dient als Ausstellungs-und Veranstaltungsort.
Wildgehege im Burgpark
Hinzu kommt der Burgpark mit Wildgehege und Erfahrungsfeld der Sinne. Das Bilderbuchmuseum erhielt damals einen Aufzug und wurde barrierefrei, und das ehemalige Tor zur Burg wurde baulich integriert. Dort befindet sich auch der Eingang zu einem schmucken Trauzimmer des Standesamtes, das sich laut der Standesbeamtin Jenny Nießen reger Beliebtheit erfreut. „Der Freitag ist ein sehr beliebter Tag für Eheschließungen, aber wir trauen die Paare nach Absprache auch samstags“, sagte Nießen. Während des Erntedankmarktes, der rund um die Burg und in der Fußgängerzone mit zahlreichen Ständen sowie Kinderattraktionen und Live-Musik aufwartete, konnten die Besucher am Wochenende kostenlos sämtliche Campus-Museen, aber auch das Trauzimmer in Augenschein nehmen und im Umtrunkraum des Standesamtes sogar Brautmoden bestaunen. Zudem lockte der verkaufsoffene Sonntag viele Menschen in die Troisdorfer Innenstadt.