Escape-Room in ehemaliger Bank Workshop für Jugendliche mit echten Banktresor in Troisdorf

Troisdorf · Ihre Ferien verbringen sie gerade damit, sich Rätsel auszudenken, die schließlich von Besuchern gelöst werden müssen. Das Kulturrucksack-Programm der Stadt Troisdorf bietet derzeit einen Escape-Room-Workshop. Wir haben sie bei den Arbeiten besucht und uns den Raum angeschaut.

 Bühnenbildnerin Lena Sofuoglu, Elisa, Lotta, Carlotte, Mats, Benjamin, Selin, Kulturpädagogin Stefanie Rauscher und Emilia schaffen gemeinsam einen Escape-Room in einem Banktresor.

Bühnenbildnerin Lena Sofuoglu, Elisa, Lotta, Carlotte, Mats, Benjamin, Selin, Kulturpädagogin Stefanie Rauscher und Emilia schaffen gemeinsam einen Escape-Room in einem Banktresor.

Foto: Selina Stiegler

In der Innenstadt von Troisdorf gibt es eine alteingesessene Bank, die nun leer steht, denn die Angestellten sind mit dem Geschäft bereits vor Monaten ausgezogen. Sie ist aber nur fast leer – übrig geblieben sind Kundenschließfächer in einem Tresor im Keller des Gebäudes. Was darin ist, weiß niemand, deshalb ranken sich um die Schließfächer viele Geschichten und Spekulationen. Manch einer vermutet darin den wertvollen Schatz eines Verstorbenen, andere glauben, dort sei die Beute aus einem Jahrhundertraub deponiert und schließlich vergessen worden.

Schließlich lagerten außerdem alle wichtigen Troisdorfer Unternehmen und alle bekannten Persönlichkeiten der Stadt ihre Wertsachen in dem Tresor im Keller der Bank. Welche der Spekulationen und Vermutungen sich am Ende bewahrheiten, soll sich bald zeigen. Denn das Gebäude, in dem die Bank jahrzehntelang ihren Sitz hatte, ist ab Mai neu vermietet. Zuvor müssen allerdings die Schließfächer geleert werden. Der Vermieter startet für die Leerung der Schließfächer eine Ausschreibung und verspricht dem Ermittlerteam, das es schafft, die Schließfächer zu öffnen, eine große Belohnung.

Bevor sich nun jemand auf die Suche nach einer leerstehenden Bank in Troisdorf macht, um als erster mit einem Schatz den Keller zu verlassen – die Geschichte klingt nicht nur erfunden, sie ist es auch. Sieben Kinder und Jugendliche, die gerade am Escape-Room-Workshop in Troisdorf teilnehmen, haben sie sich ausgedacht und zur Grundlage für ihr Escape-Room-Abenteuer gemacht.

Tresor ist die Hauptattraktion

Der Workshop gehört zum Kulturrucksack-Programm der Stadt Troisdorf, das Kinder und Jugendliche näher an Kultur bringen und Hemmschwellen abbauen soll. Eine Woche lang arbeiten die Kinder und Jugendlichen die zwischen zehn und 14 Jahren alt sind, mit den beiden Kulturpädagoginnen Lena Sofuoglu (40) und Stefanie Rauscher (36) zusammen an der Idee und daran, sie schließlich so umzusetzen, dass auch Besucher Spaß im Escape-Room haben.

Der Ort des Geschehens ist dabei tatsächlich eine ehemalige Bank in Troisdorf, und der Fall muss von den Besuchern auch tatsächlich in einem Tresor im Keller der Bank gelöst werden. Der Tresor ist auch für die jugendlichen Teilnehmer des Workshops die Hauptattraktion, aber sie haben insgesamt viel Spaß daran, sich etwas auszudenken und das passende Spiel zu entwickeln. „Am tollsten ist der Tresor, er ist so groß und man kann viel machen“, sagt die Workshop-Teilnehmerin Emilia. „Man sieht einen Tresor nicht alle Tage“, sagt Benjamin, der ebenfalls Teil des Workshops ist. Insgesamt sind die Kinder sich einig: Sie können beim Workshop wirklich kreativ sein. Und sie freuen sich darauf, am Ende ihre Arbeit zu präsentieren und die Besucher in der Bank die Rätsel lösen zu lassen.

„Die Rätsel und die Geschichte haben die Kinder alle selbst entwickelt, wir unterstützen sie nur dabei, die einzelnen Teile zusammen zu bringen“, sagt Stefanie Rauscher. Die leerstehende Bank fand die Kulturpädagogin nicht ganz zufällig: Ihr Mann, der als Immobilienverwalter tätig ist, machte sie darauf aufmerksam.

Inspiriert von den drei Fragezeichen

Inspiriert zum Escape-Room-Workshop wurden die beiden Kulturpädagoginnen von der Drei-Fragezeichen-Ausstellung im Bilderbuchmuseum auf der Burg Wissem. Dort waren die Buchcover der bekannten Jugendbuchserie zu sehen. Im Mittelpunkt jeder Geschichte befinden sich dabei die jungen Detektive Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews, die den verschiedensten Rätseln auf der Spur sind. Die Workshop-Teilnehmer schicken nun die Besucher ihres Escape-Rooms auf Spurensuche im Banktresor. Und sie möchten gern, dass das Erlebnis für die Teilnehmenden am Ende perfekt wird. Daran arbeiten sie die ganze Woche. „Zu Beginn haben die Kinder die passenden Gegenstände gesammelt“, so Rauscher, „und jetzt muss alles aufgebaut werden“.

Damit das Detektivspiel ungestört stattfinden kann, kleben die Team-Mitgliieder die genauen Wege ab und sperren bestimmte Bereiche des Gebäudes. Zu den organisatorischen Herausforderungen, die gelöst werden mussten, kommen außerdem noch viele Ideen, die unter einen Hut gebracht werden müssen. „Es muss den Kindern Spaß machen und alle sollen ihre Ideen einbringen können, aber am Ende muss auch eine Geschichte stehen“, fasst Rauscher zusammen.

Der Escape-Room in der Troisdorfer Bank steht rätselfreudigen Besuchern nur an einem Tag offen. Am Samstag, 23. April, von zehn bis 14 Uhr, präsentieren die Kinder ihr Spiel. Aufgrund der Corona-Pandemie können nur ausgewählte Besucher aus dem Bekanntenkreis der teilnehmenden Kinder und Jugendlichen dabei sein. In unterschiedlichen Zeiträumen werden drei bis vier Personen pro Gruppe eine halbe Stunde Zeit haben, die Rätsel zu lösen.

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