Wahl in Bad Honnef Viele Mehrheiten sind denkbar

BAD HONNEF · Die Kleinen verlieren, die Großen gewinnen: Dieser Trend zeichnete sich gestern am späten Abend bei den Wahlen zum neuen Stadtrat von Bad Honnef ab. Während FWG, Bürgerblock und FDP Federn lassen mussten und jeweils um die drei Prozent verloren, legten CDU und vor allem die SPD zu.

 Wahlmarathon: Auch im Siebengebirge waren die Menschen aufgerufen, bei Europa- und Kommunalwahl ihre Stimme abzugeben.

Wahlmarathon: Auch im Siebengebirge waren die Menschen aufgerufen, bei Europa- und Kommunalwahl ihre Stimme abzugeben.

Foto: Frank Homann

Einzig die Grünen konnten sich gegen diesen "Trend" stemmen und legten ebenfalls um rund vier auf rund 13 Prozent zu. Bei Redaktionschluss lagen die CDU bei 33,98 Prozent, die SPD bei 24,62 Prozent, der Bürgerblock bei 14,20 Prozent, die FDP bei 8,25 Prozent, die Grünen bei 13,55 Prozent und die Freie Wählergemeinschaft bei 5,40 Prozent. Die Ergebnisse aus zwei Wahlbezirken standen noch aus.

Fünf Wahlgänge an einem Tag - die Zusammenlegung von Europawahl, Landrats-, Kreistags-, Bürgermeister- und Stadtratswahlen bescherte allen Wahlhelfern gestern einen extrem langen Wahlsonntag. Bis kurz Mitternacht waren die Wahlhelfer mit dem Auszählen beschäftigt - und da gerade bei der Bürgermeisterwahl das Ergebnis so knapp war, war auch die Anspannung in den Wahllokalen und im Rathaus greifbar, wo unter anderem Amtsinhaberin Wally Feiden die einlaufenden Ergebnisse abwartete.

Zu spät wurde es für zahlreiche Bürger, die zum Anfang des Abends im Rathaus-Foyer noch auf schnelle Ergebnisse gehofft hatten. Auch bei den beiden "Wahlgewinnern" hielt sich die Freude über das Ergebnis der Ratswahl in Grenzen, zu eng lagen ihre beiden Kandidaten bei dem Rennen, wer gegen Otto Neuhoff in die Stichwahl gehen kann, beieinander. Mal hatte Sebastian Wolff die Nase vorne, mal Guido Leiwig, der am frühen Abend vom Rathaus aus ins Bistro XXL wechselte.

Da waren Spekulationen, welche Mehrheiten der künftige Bürgermeister in seinem Rat vorfinden wird, fast zur Nebensache geworden. Natürlich würde es für das bisherige Jamaika-Bündnis reichen, eine Fortsetzung der Allianz für Bad Honnef, die 2009 gestartet war und bis zur Kommunalwahl jetzt Bestand hatte, scheint allerdings nach dem Bekenntnis der beiden kleineren Partner zu einem eigenen Bürgermeisterkandidaten Otto Neuhoff allerdings eher unwahrscheinlich.

Die Unterstützer von Otto Neuhoff - Bürgerblock, FWG, Grüne und FDP - kommen allerdings gemeinsam auf keine eigene Mehrheit. Ob sich die SPD zu einem Regenbogenbündnis durchringen kann, ist reine Spekulation. Wahrscheinlich wird bis nach der Stichwahl am 19. Juni sowieso keine Partei zu möglichen Bündnissen im Rat äußern wollen. Daher bleibt es auch nach der Wahl in Bad Honnef für einige Zeit noch richtig spannend.

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