RB23 Voreifelbahn fährt auf Reserve

RHEIN-SIEG-KREIS · Einschränkungen im Linienverkehr der Voreifelbahn RB23 beschäftigen zur Zeit die Politik und die Deutsche Bahn (DB). Wie der Kreistagsabgeordnete Oliver Krauß (CDU) aus Alfter mitteilt, hätten sich zahlreiche Fahrgäste bei ihm gemeldet und über Züge geklagt, die nur aus einem Wagen bestünden anstatt der üblichen zwei - und demnach weniger Platz böten.

Auf der Strecke der Voreifelbahn fahren die Züge derzeit zum Teil nur mit einem statt zwei Wagen.

Foto: Wolfgang Henry

In Einzelfällen sei es auch zu Zugausfällen gekommen, berichtet Krauß, der selbst die RB23 regelmäßig nutzt. Neben der Voreifelbahn seien auch andere Strecken des sogenannten Kölner Dieselnetzes betroffen. "Grund ist, dass dem Betreiber der Dieselstrecken, der DB Regio NRW, nicht die ausreichende Anzahl an Fahrzeugen zur Verfügung steht, um das vom Zweckverband Nahverkehr Rheinland (NVR) bestellte Angebot fahren zu können", teilt Krauß mit, der auch im NVR-Aufsichtsrat sitzt.

Bei der Bahn kann man Zugausfälle nicht bestätigen, wohl aber den Umstand, dass Züge mitunter verkürzt fahren, also mit nur mit einem Wagen statt zwei. "Es handelt sich um zwei bis drei Verbindungen pro Tag", teilt ein Bahnsprecher mit. Hintergrund der Probleme sind Verspätungen bei der Auslieferung der neuen Züge für das Kölner Dieselnetz.

"Eigentlich sollten bereits zum Fahrplanwechsel im vergangenen Dezember auf allen Dieselstrecken des Kölner Netzes 56 Neufahrzeuge zum Einsatz kommen", sagt Krauß. Da der Hersteller Alstom aber aufgrund von Mängeln nacharbeiten musste, kommen die Züge nun erst bis zum Jahresende nach und nach zum Einsatz.

Solange werden die alten Fahrzeuge eingesetzt. Und die müssen nach und nach zu routinemäßigen Hauptuntersuchungen und Revisionen in die Werkstatt. Da die Triebwagen bereits durch die neuen Fahrzeuge hätten ersetzt sein sollen, seien in den Werkstätten allerdings keine Termine für die Untersuchungen reserviert, weiß Verkehrsexperte Krauß zu berichten.

"Unsere Fahrzeugreserve ist zur Zeit eingeschränkt", fügt wiederum der Sprecher der Deutschen Bahn hinzu. Die DB Regio arbeite mit Hochdruck daran, die Einschränkungen abzustellen, zum Teil würden Fahrzeuge dafür eigens in eine Werkstatt nach Kassel gebracht. "Ebenso haben wir Hoffnung, dass innerhalb der nächsten Wochen die ersten neuen Fahrzeuge einsatzbereit sind." Bis dahin könne man sich nur für mögliche Unannehmlichkeiten entschuldigen.