Kommentar zur Impfsituation im Rhein-Sieg-Kreis Vorerkrankte warten weiter

Während jede Woche mehrere tausend Menschen aus der Berufsgruppe der Kitas und Schulen geimpft werden, waren Risikogruppen vergeblich auf einen Impftermin. Und die Aussichten stehen für sie im Rhein-Sieg-Kreis immer noch schlecht. Warum ist das so, fragt sich GA-Redakteur Dylan Cem Akalin.

 Diabetiker gehören zur Gruppe der Vorerkrankten. Sie warten auf einen Impftermin.

Diabetiker gehören zur Gruppe der Vorerkrankten. Sie warten auf einen Impftermin.

Foto: DPA

Es gibt nach wie vor jede Menge Personengruppen, die durchs Impfraster fallen. Und das Kreisgesundheitsamt ist offenbar hoffnungslos überlastet, um auf die Masse an Anfragen zeitnah antworten zu können. Das gaben die Verantwortlichen beim Kreis auf der gestrigen Pressekonferenz unumwunden zu. Die Menschen haben Fragen. Doch Antworten gibt es nicht. Warum zum Beispiel werden die beiden Enkel der 82-Jährigen, die in einer betreuten Wohnanlage lebt, als Kontaktpersonen geimpft, der Mann einer Schwangeren jedoch nicht? Antwort aus dem Kreishaus: Das habe der „Verordnungsgeber“ eben so verfügt. Mit moralischen Grundsätzen oder Fragen, ob das Vorgehen gerecht sei oder nicht, könne sich die Verwaltung nicht auseinandersetzen. Das hilft den Bürgern an der Stelle aber nicht. Denn diese wundern sich darüber, dass nicht nur von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich vorgegangen wird, sondern dass offenbar auch die Impfstrategien von Kommune zu Kommune voneinander abweichen.