Kommunalwahl Satte Mehrheit für Sebastian Schuster im Rhein-Sieg-Kreis

Rhein-Sieg-Kreis · CDU und Grüne können im Rhein-Sieg-Kreistag ihre Koalition fortführen. Grüne werden zweite Kraft im Kreistag

 Rhein-Sieg-Landrat Sebastian Schuster.

Rhein-Sieg-Landrat Sebastian Schuster.

Foto: Meike Böschemeyer

Es hatte sich bereits abgezeichnet, dass die Kommunalwahl auch im Rhein-Sieg-Kreis einiges in der gelernten politischen Farbenlehre durcheinander bringen könnte. Schließlich ist seit der vergangenen Wahl der Kommunalparlamente im Jahr 2014 einiges im allgemeinen Weltbild ins Wanken geraten. Flüchtlingskrise, Donald Trump, Klimawandel und Corona haben Dynamik in die Politik gebracht. Nutznießer sind auch im Rhein-Sieg-Kreis an vielen Stellen die Grünen, die im Kreistag zweite Kraft wurden. Schmerzhafte Einschnitte gibt es für die SPD, auch die CDU muss Federn lassen. Die anderen Parteien blieben erwartungsgemäß im einstelligen Bereich, wobei die AfD leicht zulegen konnte.

Schon vor der Auszählung der Stimmen war klar, dass der 13. September einen Generationswechsel in den Spitzenämtern der Rathäuser zwischen Rhein und Sieg und Swist und Agger einläuten würde: Immerhin acht Bürgermeister der insgesamt 19 Kommunen traten nicht wieder an: In Bornheim, Rheinbach, Meckenheim, Siegburg, Sankt Augustin, Troisdorf, Lohmar und Eitorf. Einzig in Windeck musste am Sonntag kein Rathauschef gefunden werden. Bürgermeisterin Alexandra Gauß (Grüne) ist dort seit 2018 im Amt.

Nachdem am Sonntagsabend die Wahllokale geschlossen hatten, starteten die Wahlhelfer zunächst mit der Auszählung der Landratsstimmen. Dabei kristallisierte sich schnell ein satter Vorsprung für Amtsinhaber Sebastian Schuster (CDU) heraus. Zum Redaktionsschluss hatte er in den ausgezählten Bezirken eine absolute Mehrheit.

Schrecksekunde für Schuster

Allerdings hatte der Zufall für Schuster eine kleine Schrecksekunde parat: Die ersten ausgezählten Bezirke stammten aus der einzigen SPD-Hochburg Windeck. Und so zeigte die erste Balkengrafik 54 Prozent für den SPD-Herausforderer Denis Waldästl. Insgesamt waren 489 666 Bürger an die Urnen gerufen. Die Wahlbeteiligung lag ganz knapp unter dem 2014er Wert von 56 Prozent.

Im Kreistag konnte die CDU zwar ihre klare Mehrheit behaupten, musste aber ein paar Prozentpunkte abgeben. Die SPD verlor noch kräftiger, während die Grünen deutlich zulegten. Alles deutet darauf hin, dass im Kreistag die bestehende schwarz-grüne Koalition deutlich gestärkt fortgeführt werden kann. Das kann als Bestätigung der bisherigen Arbeit gewertet werden, auch wenn anderen Kombinationen weiterhin denkbar wären.

Bei der Auszählung der Bürgermeister- und Ratswahlen zeichneten sich am Abend einige Überraschungen ab. In sechs Kommunen konnten sich Einzelbewerber ohne Parteibuch gut positionieren. Es wird wohl in acht Städten und Gemeinden auf eine Stichwahl in 14 Tagen hinauslaufen. Überraschend hatte der Königswinterer Amtsinhaber Peter Wirtz (CDU) das Nachsehen gegenüber Herausforderer Lutz Wagner (Köwi, SPD, Grüne).

Stichwahlen in acht Kommunen

Stichwahlen stehen an in Eitorf, Bornheim, Hennef, Lohmar, Rheinbach, Wachtberg, Siegburg, und Trois­dorf.

Eindeutig dagegen war die Lage beim einzigen Kandidaten in Ruppichteroth. Mario Loskill kam auf 87 Prozent. In Niederkassel ist der amtierende Bürgermeister Stephan Vehreschild (CDU) wiedergewählt.

Ebenfalls gewählt sind Rolf Schumacher (CDU) in Alfter, Holger Jung (CDU) in Meckenheim, Petra Kalkbrenner (CDU) in Swisttal, Max Leitterstorf (CDU) in Sankt Augustin, Nicole Sander (SPD) in Neunkirchen-Seelscheid, Norbert Büscher (CDU) in Much, Otto Neuhoff (parteilos) in Bad Honnef.

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