Nach dem Verkaufverbot für Böller Weco fürchtet weiter um seine Existenz

Eitorf · Nach dem Verkaufsverbot für Silvesterfeuerwerk wartet das Eitorfer Unternehmen Weco nach wie vor auf Entschädigungsleistungen aus Berlin. Ohne Hilfe drohe dem Unternehmen, das an seinen drei Standorten 400 Mitarbeiter beschäftigt, die Insolvenz, hieß es am Montag.

 Raketen der Eitorfer Firma Weco.

Raketen der Eitorfer Firma Weco.

Foto: dpa/Christophe Gateau

Die Unterstützung der regionalen Politik hat die Eitorfer Firma Weco. Wie berichtet, hatten Bundes- und Landtagsabgeordnete von CDU, SPD und FDP gleich nach dem im Dezember ausgesprochenen Verkaufsverbot für Silvesterfeuerwerk Hilfe für den Markführer gefordert. Der wartet aber nach wie vor auf eine Rückmeldung aus Berlin. „Wir hängen momentan auf allen Ebenen in der Luft“, sagte der stellvertretende Pressesprecher Andreas Kritzler am Montag auf GA-Nachfrage. Sicher sei aber, ohne eine Entschädigungsleistung drohe dem Unternehmen, das an seinen drei Standorten 400 Mitarbeiter beschäftigt, die Insolvenz.

Die Weco-Lager sind voll, die Produktion ruht, beschreibt Kritzler die Situation in Eitorf sowie an den Standorten Freiberg und Kiel. „Wir haben ein Jahr lang produziert und importiert, dabei sind Kosten angefallen“, sagte er. Jetzt liege 100 Prozent der Ware auf Lager, wodurch weitere Kosten entstünden.

Im Dezember hatte die 1948 gegründete Firma Weco mitgeteilt, dass das Unternehmen 95 Prozent seines Jahresumsatzes mit dem Silvesterfeuerwerk und damit an nur drei Tagen im Jahr erwirtschafte. „Wir holen den Umsatz nicht einfach Ende des Jahres wieder nach“, sagte Weco-Geschäftsführer Thomas Schreiber im Dezember und machte klar: „Ohne finanzielle Hilfe in zweistelliger Millionenhöhe gibt es uns nächstes Jahr nicht mehr.“

Wie berichtet, hatten sich neben den Bundestagsabgeordneten Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU), Sebastian Hartmann (SPD) und Nicole Westig (FDP) auch die Landtagsabgeordneten Björn Franken (CDU) und Jörn Freynick (FDP) noch im Dezember für eine Unterstützung für Weco sowie die gesamte pryotechnische Industrie stark gemacht. Sie forderten schnelle und unbürokratische Hilfen sowie kreative Ideen, um Arbeitsplätze zu sichern. Allein in Eitorf beschäftigt die Firma Weco 250 Mitarbeitende. Arbeitsplätze, die für das „ländliche Eitorf von großer Bedeutung“ seien, wie die Politiker betonten.

Auch das Unternehmen Weco selbst hat in den zurückliegenden Wochen seit dem Böllerverbot wiederholt ihre Forderung nach finanziellen Hilfen an verschiedenen Stellen platziert. „Es haben auch schon Gespräche stattgefunden“, sagte Andreas Kritzler. Gleichwohl sei nach wie vor alles in der Schwebe. „Wir halten an allen Mitarbeitenden fest“, sagte der Unternehmenssprecher, betonte aber auch: „Das Thema ist endlich. Wir können nicht bis Ende des Jahres auf Entschädigungsleistungen warten.“

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