Schutz von Freiräumen Wie ein Projekt das Klima in Niederkassel verbessern soll

Niederkassel · Das Niederkasseler Projekt „Metro-Klima-Lab“ wird vom Bund mit mehr als 300.000 Euro gefördert. Davon könnten auch andere Städte profitieren.

 Der Landschaftsraum Niederkassel-Köln-Troisdorf soll auch in 30 Jahren noch zur Verbesserung des Klimas in der Region beitragen.

Der Landschaftsraum Niederkassel-Köln-Troisdorf soll auch in 30 Jahren noch zur Verbesserung des Klimas in der Region beitragen.

Foto: Hans-Werner Klinkhammels

Der Bund hat beschlossen, das von der Stadt Niederkassel eingereichte Konzept Metro-Klima-Lab in den nächsten drei Jahren mit 324 000 Euro zu fördern. Der Landschaftsraum Niederkassel-Troisdorf-Köln soll mit dem Konzept klimatisch qualifiziert werden. Die Kooperation hat zum Ziel den CO²-Ausstoß zu mindern und damit das Klima in der Region zu verbessern.

„Hier wird ein Projekt gefördert, das nicht auf kommunale Grenzen achtet, man betrachtet die Dinge aus Sicht des Raumes, der geschützt werden soll. Im Grunde genommen handelt es sich um einen interkommunalen Förderansatz für die Felder entlang der Stadt. Diese Zusammenarbeit hat eine neue Qualität, denn das zur Verfügung stehende Geld wird nicht aufgeteilt sondern nach gemeinsamer Absprache genutzt“, erklärt Arndt Lagemann, Beauftragter für die interkommunale Zusammenarbeit bei der Stadt Niederkassel.

Der Raum, um den es hier geht, umfasst etwa 47 km². Niederkassel, Troisdorf und Köln, der Rhein-Sieg-Kreis, die Region Köln-Bonn – sie alle profitieren von diesem Freiraum. Er ist Kaltluftschneise und Agrarraum zugleich, sorgt für die Frischluftzufuhr und ist Erholungsgebiet gleichermaßen. Hier soll nun mit Hilfe des Metro-Klima-Lab das komplette klimatische Potenzial erschlossen werden. Mit der Frage „Was tut dieser Raum für uns?“ wollen sich die Kommunen in bestmöglicher Zusammenarbeit beschäftigen und beispielsweise dafür Sorge tragen, dass – falls die Autobahnanbindung gebaut würde – die Ausgleichsflächen in diesem Raum und nicht etwa irgendwo im Ruhrgebiet entstünden, so Lagemann. „Wir beschäftigen uns mit der Frage, wie dieser Raum auch in 2050 noch klimapositiv sein kann.“

Bürgermeister Stephan Vehreschild begrüßt das Projekt: „Mit dem Metro-Klima-Lab können wir ein Projekt starten, dass das Klima stärkt, die Zukunft unseres Raumes entwickelt und die Identität der Bewohner mit Ihrer Region stärkt.“ Genauso sieht es auch der SPD-Bundestagsabgeordnete Sebastian Hartmann: „Hier wird für den Landschaftsraum, an dessen Rand mehr als 100 000 Menschen leben, ein Stadt- und Freiraumkonzept zur Klimawandelanpassung geplant.“ Es sei einer der wichtigsten zusammenhängenden Freiräume im Verflechtungsraum der Rheinschiene mit wichtigen Funktionen für das Stadt- und Stadtrandklima, erklärt Hartmann.

Genutzt werden die Fördergelder im Wesentlichen für Beratungsleistungen, Gutachten und Öffentlichkeitsbeteiligungen. Lagemann erläutert: „Drei verschiedene interdisziplinäre Denkteams sind am Start. Die besten Vorschläge und Gedanken werden schließlich durchgeführt.“ Und er ergänzt: „Ein Erfolg wäre, dass sich die Politik darauf verständigt, dass der Klimaschutz in diesem Raum ein sehr hochwertiges Gut ist“. Dabei denkt er beispielsweise an neues Leitgrün entlang der Radpendlerroute.

Das finale Ziel des Metro-Klima-Lab ist es, diesem Landschaftsraum ein Stadt- und Freiraumkonzept zur Klimawandelanpassung zu geben, das den Raum durch verschiedene Maßnahmen zu einem widerstandsfähigen „Metro-Klima-Park“ entwickelt.

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