Nachgefragt Wilhelms erste Skulptur für den öffentlichen Raum

In der Villa Riese in Rhöndorf hat Dirk Wilhelm sein Atelier. "Avvento" wird die erste große Skulptur des Bildhauers für den öffentlichen Raum. Mit Dirk Wilhelm sprach Roswitha Oschmann.

Wie weit ist bisher der "Stein ins Rollen gekommen"?
Dirk Wilhelm: Es gibt bisher ein kleines Steinmodell, um die Arbeitsschritte genau planen zu können.

Dieses Kunstwerk aus Marmor wird groß. Was bedeutet das für die Materialbeschaffung?
Wilhelm: Mitte November werde ich in den Bergen von Carrara einen geeigneten Block aussuchen und aus dem Felsen brechen lassen. Der Block wird mit Diamantseilen in drei Teile geschnitten. So kann der Stein mit einem Lastwagen überhaupt erst durch die Tunnel ins Tal gebracht werden. Wir sprechen hier immerhin über zwölf bis 13 Tonnen Stein.

Und wenn die Brocken unten sind?
Wilhelm: Die Skulptur besteht aus neun Einzelteilen. Die werden dort im Winter exakt rechtwinklig auf 90 mal 90 Zentimeter gesägt. Jedes Segment wird nach der Fertigstellung immerhin noch knapp eine Tonne wiegen. Alle Bohrungen für die Verbindungsstücke müssen punktgenau im Winkel und in der Tiefe stimmen. Im Frühjahr werde ich die Form fertigstellen und die Teile polieren. Das Studio Sem in Pietrasanta, wo einst Joan Miró und Henry Moore arbeiteten, wird die Skulptur einmal zur Probe dort aufstellen. Das Aufstellen in Bad Honnef besorgen dann Spezialisten aus Pietrasanta. Die haben quasi "den rechten Winkel im Fuß", leisten Millimeterarbeit "auf Zuruf".

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